Das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen hängt am Tropf
Plus Das Geschäftsjahr 2019 in Schrobenhausen schließt mit drei Millionen Euro Defizit. Im Kreistag werden Stimmen laut, den Vertrag mit der Beraterfirma aufzulösen
Der Patient fiebert, der Befund von Geschäftsführer Jürgen Schopf schockierte den Kreistag am Donnerstag: Drei Millionen Euro Miese hat das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen im laufenden Geschäftsjahr gemacht, ein Negativrekord (2018: 2,6 Millionen). Das Haus hängt am Tropf des Landkreises, der als Träger der Einrichtung das Defizit einmal mehr ausgleichen muss. „Wir stehen ganz fest zu unserem Kreiskrankenhaus, als Versorger und als bedeutender Arbeitgeber“, leistete Landrat Peter von der Grün einen Treueschwur für den Standort Schrobenhausen.
Jürgen Schopf, Unternehmensberater bei Oberender&Partner und seit Juli 2018 als Geschäftsführer eingesetzt, hatte die tiefroten Zahlen bei seiner Präsentation auch interpretiert. Der Kreistag und die Aufsichtsräte des Kreiskrankenhauses hatten das Münchener Beratungsunternehmen Mitte 2018 mit der Betriebsführung betraut. Im Mai dieses Jahres wurde ein neuer Geschäftsbesorgungsvertrag für weitere drei Jahre abgeschlossen. „Das Ergebnis ärgert mich maßlos“, gab er sich zerknirscht. In den vergangenen Wochen hätten viele Kliniken ihre Ergebnisse veröffentlich. „Nahezu ausnahmslos alle haben sich in 2019 dramatisch verschlechtert, und zwar um Millionenbeträge.“ Konkrete Ursache für die aktuelle wirtschaftliche Misere seien unterfinanzierte Tariferhöhungen in der Größenordnung von 300.000 Euro/Jahr, der gesetzlich vorgeschriebene, höhere Personaleinsatz, sinkende stationäre Behandlungen (minus zehn Prozent) sowie starke Belegungsschwankungen. Es gebe Monate mit 100.000 und solche mit 350.000 Euro Fehlbetrag. Jährlich werden in Schrobenhausen 7000 Patienten betreut, 100 Behandelte (1,42 Prozent) stehen für 350.000 Euro Erlös.
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