Die Kliniken Ostalb bündeln die Schwerpunkte an ihren Standorten. Hierdurch werde die Versorgung der Patienten gesichert, verbessert und zugleich würden weitere Einsparpotenziale erschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung des Ostalbkreises. Notwendig werde diese Maßnahme durch den immer stärker spürbaren Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. Das Vorhalten von Doppelstrukturen und Dreifachstrukturen werde deshalb in Zukunft zunehmend schwieriger.
In einem Medizinkonzept 2025 soll nun ein hoher Spezialisierungsgrad erreicht werden. Die Kliniken werden sich langfristig vom Allgemeinkrankenhaus­charakter mehr zum Fachkrankenhauscharakter hin entwickeln, kündigt der Landkreis an.

Ostalb-Kliniken spezialisieren sich mehr zu Fachkrankenhäusern

Im Einzelnen seien folgende Maßnahmen geplant: Am Standort in Mutlangen, dem Stauferklinikum, werde eine Spezialisierung im „onkochirurgischen Segment“, also bei der operativen Behandlung von Krebserkrankungen angestrebt. An der St.-Anna-Virngrund-Klinik in Ellwangen wolle man eine Konzentration im Segment der „elektiven“, das heißt der „planbaren“ Endoprothetik vollziehen. Dazu werden am Stauferklinikum in Mutlangen die Abteilung Onkochirurgie und Onkologie ausgebaut, die entsprechenden Kapazitäten und Leistungen aus Ellwangen werden ans Stauferklinikum verlegt. Parallel dazu soll der Bereich der planbaren endoprothetischen Eingriffe in Ellwangen ausgebaut werden. Die entsprechenden Eingriffe würden vom Ostalb-Klinikum in Aalen nach Ellwangen verlegt.
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Die damit beginnende Bündelung der Leistungen an den Standorten bedeute eine Steigerung der Fallzahlen an den entsprechenden Abteilungen, teilt der Ostalbkreis mit. Dadurch erhöhe sich die Qualität der medizinischen Behandlung, die Abteilungen würden besser ausgelastet und nicht zuletzt auch die Arbeitsplätze attraktiver.
Die Bildung von Schwerpunkten und der Ausbau der entsprechenden Abteilungen sind Bestandteil eines Achtpunktepapiers, das der Verwaltungsrat der Kliniken Ostalb beschlossen hat. Oberstes Ziel von Kliniken und Verwaltungsrat sei, die Standorte, die Arbeitsplätze und auch die medizinische Qualität bei der Versorgung der Bürgerinnen und Bürger an den drei Kliniken zu erhalten.

Suche nach Fachkräften

Um dieses sicherzustellen, soll die Pflegekampagne des Ostalbkreises um eine Personaloffensive zur Gewinnung von Fachkräften für die Kliniken ergänzt werden. Zudem soll eine Reihe weiterer betriebswirtschaftlicher Maßnahmen umgesetzt werden, um die wirtschaftliche Situation der Kliniken weiter zu verbessern, kündigt der Ostalbkreis an.
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Der Verwaltungsrat habe außerdem unterstrichen, dass für alle Klinikstandorte eine zukunftsfähige patientengerechte Notfallversorgung gesichert werden soll. Ergänzend werde an den Standorten der Aufbau von interdisziplinären Medizinischen Versorgungszentren gefördert. Nach Aussagen des Vorstandes erfordert der eingeleitete Prozess von allen Beteiligten die Bereitschaft zur Veränderung. Die Herausforderungen für die Sicherung der Versorgung in der Region seien und blieben immens. Auch der Verwaltungsrat sei sich dieser Tatsache bewusst und habe mit dem Achtpunktepapier die notwendigen Schritte beschlossen und ergriffen.