Bingen: Kritik an Arbeitsbedingungen im HGH

Ingo Rochus Schmitt von den Linken übt Kritik an den Arbeitsbedingungen im Heilig-Geist-Hospital und formuliert Erwartungen an den neuen Ärztlichen Direktor.

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BINGEN. (red). „Selbstverständlich hat Dr. Jan-Peter Linke eine Schonfrist von hundert Tagen bei seiner neuen Funktion verdient, doch einigen Aussagen muss schon jetzt widersprochen werden“, bezieht sich Vorstandsmitglied und Pressesprecher der Linken in Bingen, Ingo Rochus Schmitt, auf die Nachricht vom neuen Ärztlichen Direktor im Heilig-Geist-Hospital (HGH).

„Als Patient konnte ich mir kürzlich selbst ein Bild vom Innenleben des HGH machen und war zwei Tage stationär Patient der Inneren Abteilung. Der Aussage, ,effizient‘ arbeiten zu müssen, zieht sich meiner Meinung nach wie ein roter Faden durch das gesammte Haus und hat im Gesundheitswesen einen schalen Beigeschmack bekommen“, so Schmitt

Die Pflegekräfte seien heillos überlastet, machten drei Dinge gleichzeitig und telefonierten noch dazwischen. „Der Patient bleibt auf der Strecke, und die Mitarbeiter können auf Dauer diesen Stress nicht verkraften“, so der Pressesprecher.

Ganz deutlich übertrage sich dies auf die Patienten. „Die kurze Verweildauer ist der unsäglichen Fallpauschale geschuldet und dient ausschließlich dem Krankenhausträger, der dadurch mehr Geld verdient. „Kürzlich sagte mir ein leitender Arzt, dass nicht er über die Verweildauer seiner Patienten entscheide, sondern die Verwaltung, das ist die traurige Realität in Krankenhäusern.“ Seit dem Trägerwechsel hin zur Marienhaus GmbH habe sich das Klima spürbar verschlechtert und altgediente Mitarbeiter aus Pflege und Verwaltung klagten.

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„Hier sollte der neue Ärztliche Direktor ansetzen und zum Wohle der Patienten und seiner Mitarbeiter neue Akzente setzen“, so Schmitt.

Die Linke Bingen und Umgebung werde weiterhin die Entwicklung des HGH im Blick behalten und darauf hinweisen, dass Gesundheit nicht weiter zu Ware verkomme.

Das Wohl der Patienten und die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu sichern sei eine große Herausforderung. „Wir wünschen dem neuen Ärztlichen Direktor eine glückliche Hand und Gottes reichen Segen für seine neue Aufgaben“, heißt es abschließend.