Berlin. Auf dem „Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe“ lernen nun 1700 Nachwuchskräfte. Die Kapazitäten sollen aufgestockt werden.

Mit dem offiziellen Start der nun unter einem Dach geführten Pflegeschulen zum neuen Jahr haben Berlins große landeseigene Krankenhauskonzerne Vivantes und Charité einen wichtigen Schritt getan, um ihre Ausbildungskapazitäten deutlich zu erweitern.

In der gemeinnützigen Gesellschaft „Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe“ lernen nun 1700 Nachwuchskräfte noch an drei Standorten, 1100 davon kommen von ­Vivantes, 600 von der Charité. Geplant ist jedoch, diese Kapazitäten auf 3000 Auszubildende aufzustocken und die Aktivitäten auf einem gemeinsamen Campus zu konzentrieren.

„Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe“: Gelände am Askanierring in Spandau als Standort

Als Standort ist, wie bereits im September berichtet, ein Gelände am Askanierring in Spandau vorgesehen. Die dortigen ehemaligen Alexander Barracks gehören noch dem Bund. Der Senat verhandelt jedoch mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über die Übernahme des Grundstücks. Die Gespräche liefen gut, sagte Gesundheitssenatorin ­Dilek Kalayci (SPD) der Morgenpost.

Es gehe um viel mehr als um eine Pflegeschule, die beide Konzerne zusammenführen, so die Senatorin: „Es wird ein echter Campus entstehen mit modernen Lernmethoden und vielseitiger Vernetzung. Ziel ist es, die Ausbildungskapazitäten weiterhin erheblich auszuweiten.“

Vivantes-Chefin Andrea Grebe: „Wir wollen junge Menschen auch künftig begeistern“

Vivantes-Chefin Andrea Grebe sagte, man stelle sich mit der Initiative den Herausforderungen, die das Pflegeberufe-Reformgesetz oder die zunehmende Akademisierung bedeuteten: „Wir wollen junge Menschen auch künftig begeistern und sie auf hohem Niveau in Gesundheitsberufen ausbilden.“ Charité-Vorstand Heyo Kroemer hob die Zusammenarbeit beider Konzerne hervor. Der Campus sei ein „wichtiger Baustein, um Berlin zu einem international führenden Medizin-Standort weiterzuentwickeln“.

Auf dem Campus sollen künftig Auszubildende acht verschiedenen Gesundheitsberufe gelehrt werden: Anästhesietechnische Assistenten, Diätassistenten, Pflegefachleute, Pflegehelfer, Hebammen, Logopäden, Operationstechnische Assistenten und Physiotherapeuten.