Pfalz SHG-Klinik Völklingen: Ex-Pfleger weiter unter Mordverdacht

Seit mehr als vier Monaten ermittelt die Staatsanwaltschaft Saarbrücken gegen einen ehemaligen Krankenpfleger, der Patienten der SHG-Klinik im saarländischen Völklingen mit Medikamenten umgebracht haben soll. Ein Ende der Ermittlungen ist laut Staatsanwaltschaft nicht in Sicht.

Der heute 28-Jährige aus dem Saarland soll Patienten nicht verordnete Notfallmedikamente verabreicht haben, um diese in Lebensgefahr zu bringen. Anschließend habe er versucht, sie zu retten. Mindestens fünf Menschen sollen die Dosis nicht überlebt haben. Unter anderem hat er laut Ermittlungsbehörde Medikamente mit dem Wirkstoff Ajmalin, mit dem Herzrhythmusstörungen behandelt werden, eingesetzt. Ermittelt wird nach wie vor wegen fünffachen Mordverdachts und des Verdachts zweifachen Mordversuchs. Die mutmaßlichen Taten sollen sich zwischen März 2015 und März 2016 in Völklingen ereignet haben. Auch ein rechtsmedizinisches Gutachten zu den Leichenfunden steht noch aus, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Saarbrücken auf Nachfrage sagte. An dem Gutachten arbeiten die Unikliniken in Homburg und Mannheim.

Gegen den ehemaligen Krankenpfleger, der seit fast zwei Jahren wegen Betrugs in Haft sitzt, ermittelt auch die Staatsanwaltschaft in Frankfurt. Dort war er noch vor der Zeit in Völklingen, von April bis September 2014 , als Pfleger in einer Klinik angestellt. In der Stadt am Main haben sich laut Staatsanwaltschaft bislang keine Hinweise auf Tötungsdelikte ergeben, wie es auf Anfrage hieß. Zahlreiche Patientenakten aber würden noch überprüft. Aufgeflogen und der Polizei ins Netz gegangen war der Pfleger in Rheinland-Pfalz, wo er sich im Juni 2016 im Krankenhaus in Saarburg (Kreis Trier-Saarburg) als Notarzt aufspielte.