1. ovb-online-de
  2. Rosenheim
  3. Landkreis-Meldungen

Kommentar zur Geburtshilfe-Diskussion: Eine Abteilung auf dem Papier – da wird‘s peinlich

Kommentare

-
54057f3f-4b15-4a15-9d56-dcf117c4f7cf.jpg © -

Die Diskussion um die mögliche Wiederbelegung der Geburtshilfe am Krankenhaus Bad Aibling, angestoßen durch eine Anfrage der AfD an die Staatsregierung, bewertet Norbert Kotter, Chef vom Dienst der OVB-Heimatzeitungen, in einem Kommentar.

Ein Qualitätsmerkmal für eine besonders vorausschauende Krankenhauspolitik ist die Schließung der Geburtshilfe im Krankenhaus Bad Aibling nie gewesen. Auch nicht für eine Unternehmensphilosophie, deren Prämisse eine möglichst breitgefächerte, wohnortnahe Grundversorgung der Bevölkerung unter medizinisch verantwortbaren Rahmenbedingungen sein sollte.

Lesen Sie auch: Neues Leben für Geburtshilfe? Geschlossene Klinikstation in Bad Aibling weiter im Bedarfsplan

Dennoch war die Maßnahme – von offizieller politischer Seite einst als vorübergehend verkauft – alternativlos, weil damals aufgrund der personellen Voraussetzungen die Sicherheit von Mutter und Kind bei einer Geburt im Aiblinger Krankenhaus nicht mehr gegeben gewesen wäre.

Stimmen Sie ab

Wer wann welche Weichenstellungen verschlafen hat, um diese drastische Konsequenz abwenden zu können, darüber darf bis heute spekuliert werden. Offenbar sieht jedoch auch der Klinikverbund weiterhin die Notwendigkeit einer solchen Abteilung in der Kurstadt. Wie anders ist es sonst zu erklären, dass die dortige Geburtshilfe sich im Gegensatz zu der ebenfalls aufgelösten Abteilung in Prien noch immer im Krankenhausplan findet?

Lesen Sie auch: Mit diesen Maßnahmen will die Politik dem Hebammen-Mangel entgegenwirken

Und da wird’s peinlich. Eine Abteilung auf dem Papier weiterleben zu lassen, für deren Revitalisierung die Politik und die Romed-Geschäftsführung in den vergangenen beiden Jahren wohl keinen Finger krumm gemacht haben – jedenfalls nicht für die Öffentlichkeit erkennbar – , ist dreist. Auch wenn Wahlkampf kein Spiel mit der Angst sein sollte, beide haben der AfD unbewusst in die Hände gespielt. Einfach töricht!

Schreiben Siedem Autor: norbert.kotter@ovb.net

Auch interessant

Kommentare