Jever/Wittmund - Zu den Spekulationen um die Zukunft der Klinikstandorte und die Forderung des GKV-Spitzenverbands (Bund der gesetzlichen Krankenkassen) nach einer Reduzierung der Klinikstandorte hat sich Frieslands Landrat Sven Ambrosy gemeldet und auf den Krankenhausbedarfsplan verwiesen. Danach kommen Kliniken wie Sanderbusch und Wilhelmshaven eine große Bedeutung zu, weil sie Spezialbehandlungen anbieten. Die Werte des Kliniksimulators des GKV-Spitzenverbandes könnte suggerieren, dass sie verzichtbar wären. Auch ein Standort wie Varel (das jetzt zum Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch gehört) könne nicht geschlossen werden, weil es in Varel die einzige Geburtshilfe-Abteilung der Region gibt. Die Folgen wäre sonst eine Unterversorgung von 150 000 Einwohnern ohne eine Geburtshilfeabteilung. Dazu komme der Umstand, dass es in den Kliniken der Wesermarsch keine stationäre Abteilung der Frauenheilkunde gibt.

In die Berichterstattung über den Kliniksimulator hat sich bedauerlicherweise ein Fehler eingeschlichen: Es fehlten die Zahlen für das Krankenhaus Wittmund in der Grafik. Diesem Krankenhaus kommt eine Ankerfunktion zu, weil 21 165 Bürger aus dem Einzugsgebiet mehr als 30 Minuten zum nächsten Krankenhaus fahren müssten. Die Redaktion bedauert das Versehen.

Eine Ankerfunktion hat auch die Ammerland-Klinik in Westerstede, für die es als Alternative eine Reihe anderer Krankenhäuser mit Grundversorgung gäbe, zu denen kaum ein Bürger aus dem Einzugsgebiet länger als 30 Minuten zur nächsten Klinik unterwegs wäre. Die Ammerland-Klinik ist aber auch Bundeswehrkrankenhaus, insofern alternativlos.