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Koch-Klinik in Bettenhausen schließt - 2019 hohes Defizit erwirtschaftet

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Die Klinik Dr. Koch in Bettenhausen wird geschlossen.
Die Klinik Dr. Koch in Bettenhausen wird geschlossen. © Heise-Thonicke

Die DRK-Kliniken Nordhessen werden ihren Standort in Bettenhausen, die ehemalige Koch-Klinik, zum Oktober schließen.

Kassel – Das hat die HNA aus mehreren sicheren Quellen erfahren. Demnach soll die schlechte wirtschaftliche Situation Grund für die Schließung sein.

Bereits im vergangenen Jahr soll die Koch-Klinik, deren Schwerpunkt heute auf der Betreuung und Versorgung älterer Patienten liegt, mit einem Überschuss von nur 35.000 Euro geschlossen haben. Nach HNA-Informationen soll die Klinik das Jahr 2019 mit einem Defizit von zwei Millionen Euro schließen.

Langjähriger Geschäftsführer hat das Haus bereits verlassen

Fest steht außerdem, dass der langjährige Geschäftsführer Michael Gribner die DRK-Kliniken Nordhessen mittlerweile verlassen hat, sein Büro habe er bereits geräumt. Seit April steht Oberin Claudia Nehrig, ebenfalls Pflegedirektorin an den DRK-Kliniken, an der Spitze.

Rund 50 Patienten sollen von der Schließung in Bettenhausen betroffen sein. Sie sollen nach HNA-Informationen aus dem Krankenhauskonzern in die DRK-Kliniken in Wehlheiden und Kaufungen verlegt werden. Für Mitarbeiter soll es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Angestellte der Klinik in Bettenhausen seien bereits informiert worden.

Kliniken in Wehlheiden und Kaufungen übernehmen

In Bettenhausen wegfallende medizinische Leistungen würden künftig in den DRK-Kliniken Wehlheiden und Kaufungen erbracht werden.

Claudia Nehrig, Geschäftsführerin DRK-Kliniken Nordhessen.
Claudia Nehrig, Geschäftsführerin DRK-Kliniken Nordhessen. © privat/nh

Geschäftsführerin Claudia Nehrig sagt auf HNA-Anfrage: „So lange wir nicht unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich über etwaige interne Änderungen informiert haben, werden wir gegenüber Dritten nicht Stellung nehmen. Wir haben zu zwei Infoveranstaltungen für alle Beschäftigte eingeladen.“ Dieses Vorgehen sei eine Frage des Respekts gegenüber den Mitarbeitern.

Die Hausbank der DRK-Kliniken Nordhessen soll die Bank für Sozialwirtschaft sein. Die soll nach HNA-Informationen auf einen Geschäftsführer drängen, der die Sanierung des Mutterhauses in der Hansteinstraße voranbringt.

Die DRK-Kliniken Nordhessen wurde 1875 gegründet. An den drei Standorten in Wehlheiden, Bettenhausen und Kaufungen sind fast 900 Mitarbeiter beschäftigt. Jährlich werden 15.000 Patienten stationär und 50.000 Notfall- und ambulante Patienten betreut.

Die frühere Koch-Klinik liegt in einem Sondergebiet, die eine Nutzung im medizinischen Bereich vorschreibt. Eine Umnutzung des Gebäudes ist also nicht ohne Weiteres möglich.

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