BrabenderklinikNach der Erweiterung sind 1000 Patienten pro Jahr das Ziel

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Blicken optimistisch in die Zukunft: die Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus GmbH, Manfred Herrmann (l.) und Hermann Gemke (r.) sowie die Chefärzte Carsten Schacher und Michael Münchmeyer.

Blicken optimistisch in die Zukunft: die Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus GmbH, Manfred Herrmann (l.) und Hermann Gemke (r.) sowie die Chefärzte Carsten Schacher und Michael Münchmeyer.

  • Für insgesamt 3,5 Millionen Euro wurde die Brabenderklinik in Zülpich erweitert.
  • Während es vorher nur 22 Plätze gab, ist jetzt Platz für bis zu 62 Patienten.
  • Die Geriatrische Rehabilitation bleibt das A und O. Chefarzt Dr. Carsten Schacher spricht über die Ziele der Klinik.

Zülpich – Seit Juli 1997 gibt es die Abteilung der Geriatrischen Rehabilitation. Seitdem wurde die Brabenderklinik durch ein Gesamtkonzept, das der heutige Geschäftsführer Hermann Gemke als Pilotprojekt bezeichnete, ersetzt. Die Leistungen des Geriatrischen Zentrums erstrecken sich von der Geriatrischen Rehabilitation über die Kurzzeit- und Dauerpflege bis hin zum betreuten Wohnen für Senioren.

Ende 2016 sei die Einrichtung an ihre Kapazitätsgrenze gekommen. 98 Prozent aller Plätze seien belegt gewesen, berichtete Manfred Herrmann, Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus GmbH: „Zu dieser Zeit haben wir Patienten abweisen und auf eine Warteliste setzen müssen.“ Wegen der steigenden Nachfrage nach stationären geriatrischen Rehabilitationsangeboten haben sich die Aufsichtsgremien der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH und der Geriatrisches Zentrum Zülpich GmbH am 16. Dezember 2016 für eine Investition in die Zukunft der älteren Generation entschieden.

Erweiterung von 22 auf 62 barrierefreie Plätze

Die Brabenderklinik sollte von 22 auf 62 Plätze erweitert werden, wobei alle Zimmer und Bäder barrierefrei konzipiert werden sollten. Im Oktober 2017 begannen die Arbeiten am Erweiterungsbau, bei denen es durch den Fund archäologischer Bodenschätze auf dem Areal Kölnstraße/Von-Lutzenberger-Straße zu Verzögerungen kam. „Gefunden wurden neben Gräberfeldern zwei Brunnen, Münzen und ein Skelett aus der Römerzeit“, so Herrmann.

Nach 18-monatiger Bauzeit wurde der Erweiterungsbau Ende Juni 2019 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Schon am 1. Juli wurden die ersten Patienten aufgenommen und behandelt. Bis zum Ende des Jahres gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die durchschnittliche Belegung der Brabenderklinik bei 55 Patienten liegt. „Ab Anfang des kommenden Jahres rechnen wir mit einer Vollauslastung“, so Herrmann. Insgesamt sollen zukünftig etwa 1000 Menschen pro Jahr behandelt werden.

Die neue Station heißt Orangenweg

Die Kosten für den Erweiterungsbau beliefen sich auf 3,5 Millionen Euro inklusive der Erstellung von 34 Stellplätzen unterhalb des Gebäudes. Die neue Station trägt den Namen „Orangenweg“ und umfasst rund 1000 Quadratmeter Grundfläche. Bei voller Belegung der neuen Station sollen 20 zusätzliche Stellen entstehen.

Die neue Station heißt „Orangenweg“ und umfasst 1000 Quadratmeter Grundfläche.

Die neue Station heißt „Orangenweg“ und umfasst 1000 Quadratmeter Grundfläche.

Seit der Eröffnung des Geriatrischen Zentrums wurde es von Dr. Michael Münchmeyer als Chefarzt der Akutgeriatrie der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH geleitet – zuletzt führte er mit Dr. Michael Gehlen Regie. Seitdem hat der Chefarzt auch für die dynamische Konzipierung und Errichtung des geriatrischen Versorgungssystems innerhalb des Unternehmensverbundes Kreiskrankenhaus Mechernich gesorgt. Dabei ist die Geriatrische Rehabilitation nur ein Teil des Versorgungssystems. 2020 wird Michael Münchmeyer altersbedingt ausscheiden.

Zur Feier der Inbetriebnahme der erweiterten Geriatrischen Rehabilitation und seiner Nachfolge blickte er auf seine Anfänge zurück: „Ich habe großes Glück gehabt, als ich damals das Angebot bekam, hierher zu kommen.“ Er erläuterte, warum die Rehabilitation alter Menschen unabdingbar ist: „Ein alter Mensch hat meist keine körperlichen Reserven mehr. Deshalb bedeuten schon wenige Tage im Bett eine Bettlägerigkeit. Da ist Mobilisation von Anfang an wichtig.“

Selbstständigkeit der Patienten wiederherstellen

Seit 1. Februar 2019 ist der neue Chefarzt Dr. Carsten Schacher im Dienst. Bis zu seiner Bestellung als Chefarzt der Brabenderklinik war Schacher seit 2009 als Oberarzt der Geriatrie und Inneren Medizin in der Kaiser-Karl-Klinik Bonn tätig. „Die Strukturen in Zülpich waren sehr attraktiv für mich“, so Schacher. Da die Kreiskrankenhaus GmbH die Leitung der akutgeriatrischen Versorgungsbereiche und der Geriatrischen Rehabilitation aufgeteilt hat, wurde diese frühzeitige Besetzung möglich.

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„Trotz der baldigen Trennung der Chefärzte denke ich, dass die Zusammenarbeit weiter gut laufen wird. Das gesamte Team der Brabenderklinik arbeitet gut zusammen und ist sehr motiviert“, so Schacher weiter. Das Ziel der Geriatrischen Rehabilitation in Zülpich lautet, die größtmögliche Selbstständigkeit der Patienten wiederherzustellen. „Die Stadt Zülpich ist sehr stolz darauf, was aus dem damaligen Krankenhaus Zülpich enstanden ist und was heute in der Brabenderklinik geleistet wird“, bedankte sich Bürgermeister Ulf Hürtgen bei dem gesamten Team der Einrichtung.

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