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Geburtshilfe

Kreißsaal im Neustrelitzer Krankenhaus öffnet am 1. Oktober wieder

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Schwangere können sich schon mal anmelden. Der dauerhafte Erhalt der Geburtshilfe in Neustrelitz bleibt aber eine Herausforderung.
Veröffentlicht:27.09.2019, 16:28

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Gute Nachricht für werdende Eltern. Ihre Kinder können wieder als echte Neustrelitzer geboren werden, anstatt dass Neubrandenburg, Waren oder andere Städte in den Geburtsurkunden stehen. Der Kreißsaal im DRK-Krankenhaus nimmt am 1. Oktober wieder seine Arbeit auf.

Geschäftsführer Jan Weyer teilte am Freitag mit, dass die Geburtenstation zunächst montags bis freitags von 7.30 bis 15 Uhr durch Hebammen und Gynäkologen besetzt wird. Ab dem 1. November ist der Kreißsaal dann rund um die Uhr in Betrieb. Schwangere, die einen Geburtstermin im November haben, können sich ab sofort wieder anmelden.

„Ich freue mich, dass das Krankenhaus seine Ankündigung wahr macht und die geburtshilfliche Abteilung wieder aktiviert“, sagte Stadtpräsident Ernst-August von der Wense (CDU). „Als Stadt können und müssen wir werbend, vermittelnd und drängend darauf hinwirken, dass die Geburtsstation ohne Unterbrechung ein fester Bestandteil des Krankenhauses in Neustrelitz ist.“ Aufgabe der Stadt sei aber auch, „dem pflegerischen und ärztlichen Personal, aber auch jungen Menschen in der Familiengründungsphase die Vorteile des Lebens in Neustrelitz aufzuzeigen. Die Geburtsstation ist dabei nur ein Baustein. Hier sehe ich auch die Stadtverwaltung gefordert, innovativ werbend tätig zu sein. Darauf werden wir als Stadtvertretung drängen“, so Ernst-August von der Wense.

„Froh, dass die Versorgung wieder gesichert ist”

Die Linksfraktion der Stadtvertretung, die sich den Erhalt der Geburtshilfe und die Unterstützung junger Eltern auf die Fahnen geschrieben hat, ist nach Auskunft von Pressesprecher Thomas Fiß „froh, dass die Versorgung wieder gesichert ist“. „Wir hoffen, dass sie gesichert bleibt, um den Lebensstart in Neustrelitz dauerhaft möglich zu machen.“ Der Geschäftsführung des Krankenhauses sei hoch anzurechnen, dass die Station den Geburtsbetrieb wieder aufnimmt. „Es wäre leichter gewesen, den Kreißsaal zu schließen, als ihn zu erhalten.“ Hinsichtlich der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf sei die Entbindungsstation in Neustrelitz vorbildlich. „Herr Weyer ermöglicht jedes Arbeitszeitmodell. Das ist ihm hoch anzurechnen.“ Dennoch bleibe das Thema eine Herausforderung. Der Beruf der Hebammen müsse bundesweit aufgewertet werden, zum Beispiel durch von Hebammen geleitete Kreißsäle, in denen Hebammen und Ärzte auf Augenhöhe arbeiten. „Wir behalten das Thema im Blick“, sagte Thomas Fiß.

Seit dem 1. Juli kommen im Kreißsaal in Neustrelitz keine Babys mehr zu Welt. Die Station musste zeitweilig schließen, weil innerhalb kürzester Zeit drei von sechs Hebammen schwanger wurden. Zudem verließ eine Mitarbeiterin das Haus. Aufgrund eines deutschlandweit dramatischen Mangels an Hebammen war das Neustrelitzer Krankenhaus trotz intensiver Bemühungen nicht in der Lage, die offenen Stellen kurzfristig zu besetzen.