Für die Krankenhäuser im Kreis Herford gibt es einen unerwarteten Geldsegen

Kreis Herford. Der Kreis hat Geld übrig, das er vom Land für Investitionen in finanzschwachen Kommen erhält, nun aber nicht ausgeben kann. Von dieser Situation profitieren die vier Krankenhäuser auf seinem Gebiet. In das Klinikum Herford fließen demnach 1,031 Millionen Euro sowie der - nach dem Landes-Förderprogramm verpflichtende - Eigenanteil des Kreises in Höhe von 114.555 Euro. Das Mathilden-Hospital in Herford profitiert mit 213.000 Euro; der Kreis schießt noch einmal 23.666 Euro zu. An das Lukas-Krankenhaus in Bünde gehen 362.000 Euro plus der Kreis-Anteil von 40.222 Euro, an das Evangelische Krankenhaus Enger 94.000 Euro plus der Kreis-Anteil von 10.444 Euro. Mit Ausnahme des Klinikums, das eine kreiseigene Einrichtung ist, muss auch jeder Krankenhaus-Träger einen Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent zahlen. Bis Ende 2021 muss das Geld verbaut sein Die Bezirksregierung Detmold ist damit einverstanden, dass der Kreis das Geld in die Krankenhäuser steckt, sofern alle Krankenhäuser - vom Träger unabhängig - gleich behandelt werden. Die Verwaltung hat für die Ausschüttung des Geldes daher die Bettenzahl herangezogen: Das Klinikum hat 804, das Mathilden-Hospital 166, das Lukas-Krankenhaus 281 und das Evangelische Krankenhaus Enger 73. Das Geld darf der Kreis allerdings nicht übertragen, es muss über ihn abgerechnet werden. Und zwar bis spätestens Ende 2022. Schon bis Ende 2021 muss es verbaut sein sein. Mit den ursprünglich insgesamt 3,6 Millionen Euro des Landes wollte der Kreis ursprünglich am Erich-Gutenberg-Berufskolleg die Außenhaut sanieren und am August-Griese-Berufskolleg die Lüftungsanlage der großen Sporthalle erneuern, die Treppentürme dämmen und die Fenster auswechseln. Das Lukas-Krankenhaus investiert das Geld vermutlich in die Sterilisation Zur Dämmung und den neuen Fenstern am August-Griese-Berufskolleg kommt es, wie berichtet, vorerst nicht: Die Arbeiten sind wegen Schadstofffunden ausgesetzt. Die Politiker wollen im Frühjahr entscheiden, ob das Schulgebäude saniert oder neu gebaut wird. Sie erwägen auch, die unbelastete Sporthalle abzureißen und neu zu bauen. Für die Krankenhäuser sind daher 1,7 Millionen Euro geblieben. Die Kreisverwaltung hatte Alternativen erwogen. Das Geld lässt sich für die anstehenden großen Baumaßnahmen aber nicht sinnvoll einsetzen, weil sich beispielsweise die Arbeiten bis Ende 2022 nicht abrechnen lassen. Unter anderem stehen der Umbau und die Erweiterung der Feuerwehrzentrale in Eilshausen an, der Neubau der Rettungswache in Vlotho, der Neubau einer Mensa am Berufskollegzentrum oder eben auch Sanierung oder Neubau des August-Griese-Berufskollegs bevor. Nach den Förderrichtlinien dürfen die Krankenhäuser mit dem Geld Grundstücke und Gebäude kaufen, Baumaßnahmen vornehmen, die zu einer Werterhöhung des Gebäudes führen, oder Geräte für mehr als 5.000 Euro anschaffen. Das Lukas-Krankenhaus hat gerade angefangen, seine Zentralsterilisation umzubauen. Wahrscheinlich werde das Geld dafür genutzt, sagt Geschäftsführer Roland von der Mühlen. Der Geschäftsführer des Mathilden-Hospitals war für einen Kommentar nicht erreichbar. Das Klinikum stellt gerade den Wirtschaftsplan auf und entscheidet dann Das Klinikum hält sich wiederum bedeckt: Es stellt gerade den Wirtschaftsplan auf, in dem Bauvorhaben, aber auch kurzfristige Anlagegüter wie medizinische Großgeräte oder Investitionen in die Digitalisierung aufgelistet werden. Erst wenn der Wirtschaftsplan steht, will Interimsgeschäftsführer Armin Sülberg entscheiden, welche Investition am besten ins Förderprogramm passt. Andreas Semenczuk vom Evangelischen Krankenhaus Enger will es in die Umrüstung eines Lastenaufzugs zum Patientenfahrstuhl stecken. Nach der Erweiterung des Krankenhauses hätten sie mehr Patienten und damit Bedarf; der Förderbetrag entspreche ziemlich genau dem, was sie brauchten. "Das Geld kommt wie gerufen", sagt der Geschäftsführer.

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