Das Schwarzwald-Baar-Klinikum steht noch immmer im Rahmen von Ermittlungen. Foto: Kienzler

Frühestens zu Ostern 2020 wird mit ersten Ergebnissen gerechnet. Ausgang noch völlig unklar.

Villingen-Schwenningen - Nach der Durchsuchungsaktion am Schwarzwald-Baar-Klinikum im Januar dauern die Ermittlungen des Landeskriminalamtes noch immer an. Auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Konstanz, Andreas Mathy: "Die Ermittlungen laufen beim Landeskriminalamt und sind sehr umfangreich."

Nach Rücksprache mit der ermittelnden Behörde sei nicht damit zu rechnen, dass die Ergebnisse der Ermittler vor Ostern 2020 vorliegen, so Mathy weiter. Dann werden sie gegebenenfalls der Staatsanwaltschaft Konstanz vorgelegt, die dann über das eventuell weitere Vorgehen zu entscheiden hätte. Zum Inhalt der Ermittlungen und den möglichen Vorwürfen will die Staatsanwaltschaft derzeit keine weiteren Angaben machen.

Es war ein großer Schock am 29. Januar für die Belegschaft des Klinikums: Polizisten und Beamte des Landeskriminalamtes rückten zusammen mit einer Oberstaatsanwältin zur Untersuchung am Klinikum aus, sie sollen die Kardiologie durchsucht haben. Kliniksprecherin Sandra Adams bestätigte später: "Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen einen leitenden Mitarbeiter des Klinikums in die Wege geleitet." Zu den im Raum stehenden Vorwürfen wollte kaum jemand Stellung nehmen.

Landrat Sven Hinterseh, der neben Oberbürgermeister Jürgen Roth Aufsichtsratsvorsitzender des Schwarzwald-Baar-Klinikums ist, bestätigte lediglich knapp, dass es Ungereimtheiten über einen leitenden Mitarbeiter "hinsichtlich Abrechnungsmodalitäten" gebe. Man werde die ermittelnden Behörden selbstverständlich bei ihrer Arbeit bestmöglich unterstützen. Die Aufsichtsratsmitglieder waren im Nachgang über die Durchsuchung schriftlich informiert worden.

Ermittlungen seit neun Monaten

Besonders brisant war der Fall, weil erst Ende 2017, ebenfalls wegen Abrechnungsmodalitäten, gegen einen anderen leitenden Mitarbeiter gegeben hatte – von diesem soll sich das Klinikum nach ominösen Bargeldzahlungen an Privatpatienten getrennt haben. Das daraufhin folgende Ermittlungsverfahren war dann jedoch gegen Auflagen eingestellt worden.

Anders liegen die Dinge im aktuellen Fall. Seit beinahe neun Monaten durchleuchten die Ermittler bereits die Vorgänge und sichergestellte Akten. Ob auch dieses Verfahren letztlich in eine Einstellung gegen Auflagen münden wird, ist noch nicht absehbar. Dass sich die Leitung und der Aufsichtsrat des Schwarzwald-Baar-Klinikums mit den Abrechnungsmodalitäten und deren Transparenz befassen mussten, ist jedoch unstrittig.