Spitaldirektor Lüscher wurde nach Bern abgeworben

Mark Liebenberg | 
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Nach zwei Jahren bei den Spitälern Schaffhausen wechselt Daniel Lüscher zu Hirslanden. Bild: zvg

Jetzt ist klar, wo der Schaffhauser Spitaldirektor nach nur zwei Jahren am Kantonsspital hinwechselt: Er wird Chef von zwei Privatspitälern in der Stadt Bern. Das ergeben Nachforschungen der SN.

Der Direktor des Kantonsspitals Schaffhausen Daniel Lüscher wird im kommenden Jahr Chef von zwei Hirslanden-Kliniken in der Stadt Bern. Dies zeigen Nachforschungen der Schaffhauser Nachrichten. Die private Schweizer Spitalgruppe will dies im Verlaufe des heutigen Nachmittags bestätigen.

Lüscher hatte diese Woche überraschend seinen Rücktritt in als CEO der Spitäler Schaffhausen bekanntgegeben. Er war nur zwei Jahre am Schaffhauser Kantonsspital gewesen. Die «Schaffhauser AZ» hatte gestern unter Berufung auf «gut unterrichtete Quellen» vermeldet, dass Lüscher zu Hirslanden wechselt.

Beruflicher Aufstieg

Seinen Wechsel nach Bern bestätigt Lüscher auf Anfrage der SN. Dort sollen die beiden existierenden Hirslanden-Kliniken unter einem Dach zusammengeführt werden. «Dies ist eine reizvolle Aufgabe, weil sie auch beinhaltet, eine Gesamtstrategie zu schaffen.» Zusammengenommen sind die beiden Kliniken von den Patientenzahlen her grösser als das Kantonsspital Schaffhausen – für Lüscher ist es also also ein beruflicher Aufstieg. Der Spitaldirektor bestätigt auch, dass er die neue Herausforderung nicht von sich aus gesucht habe, sondern von Headhuntern kontaktiert wurde.

Ein Schaffhauser Spital-Krimi

Mit dem Kulturwandel, der mit einem Wechsel von einem öffentlichen Spital zur privaten Konkurrenz einhergeht, sieht er keine Probleme. «Alle Spitäler stehen vor den gleichen Herausforderungen, alle müssen extrem fit sein und sich bietende Chancen nutzen. Die Spitallandschaft ist in der ganzen Schweiz im Umbruch.» Dies hat Lüscher auch in Schaffhausen vorgemacht, wo er Mitte Jahr die Ärztegruppe Zenit vom Privatspital Belair an das Kantonspital gewinnen konnte – was dem kleinen Hirslanden-Spital das Genick gebrochen hat: Die Hirslanden-Gruppe hat es schliesslich verkauft und sich am Kantonsspital revanchiert, indem sie nun dessen CEO Lüscher erfolgreich abgeworben hat.

Private Gründe

Lüscher hatte bei seinem Rücktritt geltend gemacht, dass auch familiäre Gründe ausschlaggebend waren für seinen Entscheid. «Ich werde künftig von Zofingen aus zur Arbeit pendeln, was mir erlaubt auch unter der Woche am Abend bei der Familie zu sein.» In Schafhausen war Lüscher Wochenaufenthalter gewesen.

Lüscher wird in Bern demnach die beiden Hirslanden-Kliniken Beau-Site und Salem-Spital unter einem gemeinsamen Dach zusammenführen. Wie Hirslanden Mitte September bekannt gab, gehe damit ein Auf- und Ausbau eines neuen medizinischen Campus in der Stadt Bern einher. Hirslanden investiert auf dem Platz Bern für anstehende Projekte laut eigenen Angaben insgesamt 25 Millionen Franken.

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