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Lübbecker Land/Rahden

Mühlenkreiskliniken mit Gewinn in Minden und Verlust in Lübbecke-Rahden

Der kreiseigene Konzern erwirtschaftete unterm Strich einen Überschuss von 3,1 Millionen Euro. Die Zahl der stationären Fälle geht zurück, die der ambulanten Fälle steigt.

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Das Krankenhaus Rahden ist eine wichtige Adresse für die medizinische Versorgung der Bürger im Nordkreis. | © Joern Spreen-Ledebur

Das Krankenhaus Rahden ist eine wichtige Adresse für die medizinische Versorgung der Bürger im Nordkreis. | © Joern Spreen-Ledebur

21.10.2019 | 21.10.2019, 19:19

Lübbecker Land/Rahden. Die kreiseigenen Mühlenkreiskliniken (MKK) haben ihre Bilanz für das vergangene Jahr vorgelegt. Unterm Strich steht dabei ein Gewinn von 2,398 Millionen Euro, wie aus der jüngsten Ausgabe des Amtlichen Kreisblattes hervorgeht. Das Klinikum Minden erwirtschaftete demnach einen Gewinn von knapp 4,7 Millionen Euro. Das Krankenhaus Lübbecke-Rahden verzeichnete dagegen einen Verlust von rund 2,3 Millionen Euro.

Was ist ursächlich für diesen Verlust? Die Mühlenkreiskliniken inklusive der Tochtergesellschaften haben nach Angaben von MKK-Sprecher Christian Busse im Jahr 2018 einen Jahresüberschuss in Höhe von 3,1 Millionen Euro erwirtschaften können. Dieser Gewinn sei wichtig, um künftige Investitionen zu tätigen und vergangene Investitionen zu finanzieren.

Die Ergebnisbeiträge der einzelnen Standorte seien wichtige, aber bei weitem nicht die einzigen relevanten Indikatoren für die Unternehmensentscheidungen. Busse: „In unserer Satzung sind vier Grundziele festgehalten: die bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Mühlenkreis, der Erhalt aller Standorte, der Erhalt der Wirtschaftlichkeit und eine vertrauensvolle Unternehmenskultur. Diesen Zielen sind wir verpflichtet."

Patientenzahl am Krankenhausstandort Rahden ist rückläufig

Die Patientenzahl am Krankenhausstandort Rahden ist rückläufig. Das entspreche einem bundesweiten Trend bei kleineren Standorten, merkte MKK-Sprecher Busse an. In Lübbecke gab es 2018 insgesamt (mit dem Zentrum für seelische Gesundheit) 15.079 stationäre Fälle, im Jahr zuvor waren es 15.093. In Rahden sank die Zahl der stationären Fälle von 3.549 auf 3.004 im vorigen Jahr. Die Zahl der ambulanten Fälle in Lübbecke stieg von 21.647 auf 24.462. In Rahden stieg die Zahl von 6.727 auf 7.020 Fälle.

Die Zahl der ambulanten Fälle steige an allen Standorten, während die Zahl der stationären Behandlungen sinke oder stagniere, so Busse. Ausnahme sei Bad Oeynhausen mit einem leichten Plus. Dies folge dem Bundestrend, wonach immer mehr Untersuchungen und Behandlungen ambulant erbracht werden.

Temporärer Aufnahmestopp im Frühjahr 2018

Die prozentuale Steigerungsrate am Standort Rahden im ambulanten Bereich liegt laut Busse mit viereinhalb Prozent in etwa mit dem Klinikum Minden und Bad Oeynhausen auf einem Niveau. Am Standort Lübbecke ist die Steigerung von 13 Prozent insbesondere auf eine neue Ermächtigung der Kassenärztlichen Vereinigung und die starke Inanspruchnahme der Psychiatrischen Institutsambulanz zurückzuführen.

Im Frühjahr 2018 gab es eine sehr starke Grippewelle, die im Krankenhaus Lübbecke-Rahden zu einem temporären Aufnahmestopp geführt hat. Insbesondere in Rahden waren damals Betten geschlossen. Aus diesem Grund wurden zahlreiche Patienten nach Lübbecke verlegt. Eine Reduktion des medizinischen Leistungsangebotes gab es in Rahden nicht.