Neue Pläne der Malteser Auch das St. Anna soll verkauft werden

Duisburg · Die Malteser Deutschland GmbH teilt mit, dass sie sechs ihrer acht Krankenhäuser verkaufen wollen, und zwar noch im ersten Quartal 2020. Betroffen sind davon auch das St. Anna in Huckingen und das St. Johannes-Stift in Homberg.

 Das St. Anna-Krankenhaus in Huckingen ist eines von zwei Duisburger Häusern, von denen sich die Malteser trennen wollen.

Das St. Anna-Krankenhaus in Huckingen ist eines von zwei Duisburger Häusern, von denen sich die Malteser trennen wollen.

Foto: Peggy Mendel (pem)/Mendel, Peggy (peg)

Die Unruhe und die Sorgen der Beschäftigten in den beiden Duisburger Krankenhäusern kann man sich gut vorstellen: Auch das St. Josefshospital im benachbarten Krefeld-Uerdingen, das sich erst seit rund vier Jahren in der Trägerschaft der Malteser befindet, soll verkauft werden.

Geschlossen werden die Krankenhäuser nach Auskunft der Malteser nicht. In einem Schreiben heißt es: „Um den laufenden Betrieb dieser Häuser nahtlos zu gewährleisten, werden als mögliche neue Eigentümer ausschließlich in Deutschland tätige und auf dem deutschen Gesundheitsmarkt erfahrene und renommierte Krankenhausträger angesprochen.” Damit könnten beispielsweise Helios, Sana oder Fresenius gemeint sein; reinen Investoren würden danach die Häuser nicht angeboten.

Zukünftig möchten sich die Malteser auf die Bereiche „Wohnen und Pflege” konzentrieren; Altenheime sollen also weiterhin in der Trägerschaft der Malteser bleiben. Zur Begründung für die drastische Reduzierung der Krankenhaus-Trägerschaft heißt es bei der Malteser-Geschäftsführung: „Die stationäre Krankenversorgung in Deutschland ist zum einen strukturell geprägt von Vergütungen, die die Kostensteigerungen nur teilweise abdecken. Zum anderen ist die öffentliche Förderung erforderlicher Investitionen unzureichend. Dies macht es insbesondere für Betreiber kleiner Gruppen und einzelner Krankhäuser wie uns sehr schwierig, einen kostendeckenden Betrieb aufrechtzuerhalten und zusätzlich die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur der einzelnen Häuser zu tätigen.”

Die Malteser könnten, so heißt es weiter, „in den etablierten Strukturen und mit der finanziellen Ausstattung” nicht an allen Standorten „eine hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung der Bevölkerung nachhaltig sicherstellen”. Der Verkauf erfolge, um eine “langfristige Fortführung der etablierten Akutkrankenhäuser auf hohem medizinischen und pflegerischen Niveau zu gewährleisten”. Nicht betroffen von den Verkaufsplänen sind nur ein Malteser-Krankenhaus in Flensburg, das zu einem „Malteser-Diako-Klinikum” wird, und ein Krankenhaus in Erlangen.

Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass die ambulante und stationäre Altenhilfe und Hospizdienste sowie alle Tätigkeiten des Malteser Hilfsdienstes oder der Malteser-Werke von den Verkaufsabsichten nicht betroffen sind. Versichert wird den Mitarbeitern, dass die Gespräche mit möglichen neuen Krankenhausträgern „aktiv und zielgerichtet” geführt werden und dass für den Betroffenen „gute Perspektiven” in Aussicht gestellt werden könnten.

Die Beschäftigten sollten sich „nicht verunsichern lassen”, heißt es.

Gerade in jüngster Zeit wird, wie man auch sehen kann, am St. Anna-Krankenhaus und auch im St. Josefshospital viel gebaut und investiert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort