Genau genommen ist es eine Rückkehr für Margita Geiger. Die neue Geschäftsführerin des Medizin Campus Bodensee (MCB) arbeitete 2008 schon einmal am Häfler Klinikum, allerdings als Chirurgin. „Es sind noch erstaunlich viele Leute hier, die sich an mich erinnern und nicht zu Tode erschrocken sind. Das ist eine gute Basis“, sagte die 52-Jährige gestern augenzwinkernd bei ihrem ersten Pressegespräch als MCB-Chefin.

Chirurgin kehrt als Chefin zurück

Dass es für sie damals nur ein kurzes Intermezzo in Friedrichshafen war, hat viel mit ihrem Werdegang zu tun. Im selben Jahr tauschte sie den Arztkittel endgültig gegen das Manager-Outfit ein und wurde Medizinische Direktorin im Schwarzwald-Baar-Klinikum.

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In Villingen-Schwenningen war es ihr Job, die Zusammenlegung von vormals drei Krankenhäusern ins neue Zentralklinikum zu organisieren. Am Bodensee hat sie eine ähnliche Aufgabe: Aus drei Krankenhäusern einen Klinikverbund mit künftig zwei Krankenhäusern zukunftsfest zu machen. Bekanntlich scheidet das „14 Nothelfer“ im Herbst 2021 aus dem MCB aus.

Die Frau, die beide Sprachen spricht

Genug Herausforderung für die Frau, die beides studiert und erfahrungsreich praktiziert hat: Medizin und Management im Gesundheitswesen. Für ihre Aufgabe am MCB könne es nur von Vorteil sein, „wenn man beide Sprachen spricht“, sagt sie. Ihr Idealbild von Krankenhaus? „Es macht jedem Spaß, hier zu arbeiten und man merkt das auch, sodass die Patienten gern kommen.“

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Die großen Baustellen sind Margita Geiger bekannt. Der Fachkräftemangel zwinge dazu, den Mitarbeitern Werkzeuge an die Hand zu geben, um „das Sand im Getriebe zu beseitigen“. Der Bau der zentralen Notaufnahme ist ein Großprojekt, das ansteht. Hauptaufgabe aber sei, den MCB für die Zukunft sicher aufzustellen. Kein leichtes Unterfangen, wenn die Politik in hoher Frequenz die Vorgaben teils radikal verändert. „Es wäre schön, wenn wir weiter als nur 20 Meter auf Sicht fahren könnten“, sagt Margita Geiger.

MCB braucht tragfähiges Konzept

Sie spricht aber auch von einem „tragfähigen medizinischen Konzept“, dass der MCB braucht, und das am besten in Absprache mit den Nachbarkliniken. Ihrer Meinung nach sei „Wettrüsten um medizinisches Gerät“ der falsche Ansatz. „Wir haben weder das Geld noch den Platz oder die Fachkräfte, in jedem Krankenhaus Spezialmedizin anzubieten“, so die neue MCB-Chefin. Nicht zuletzt steht das Nachnutzungskonzept für das „14 Nothelfer“ in Weingarten auf ihrem Zettel.