Laufen
Schliessung des Spitals Laufen stösst auf heftige Kritik

Die Gegner des geplante Gesundheitszentrums bringen sich in Stellung. Für einen Infoanlass am Dienstag Abend haben sie mobilisiert.

Dimitri Hofer, Michael Nittnaus
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Das Spital Laufen soll geschlossen werden. (Archivbild)

Das Spital Laufen soll geschlossen werden. (Archivbild)

Nicole Nars-Zimmer (niz)

Mit Spannung blickt das Laufental auf den morgigen Dienstagabend. An einer öffentlichen Informationsveranstaltung stellen die Verantwortlichen der Bevölkerung ihre Pläne für die Gesundheitsversorgung im Tal vor. Im Vorfeld des Anlasses in der Aula des Laufner Gymnasiums zeigt sich, dass die Schliessung des Spitals umstrittener ist als gedacht. Die Laufner Freisinnigen kündigen Widerstand gegen das angedachte Gesundheitszentrum beim Bahnhof an.

Geht es nach FDP-Stadtrat Simon Felix, soll im 5600-Einwohner-Städtchen an der Birs alles beim Alten bleiben. «Das Spital Laufen muss in seiner heutigen Form mit der Notfallstation weiterexistieren», sagt er. Die Pläne des Kantons und des Kantonsspitals Baselland (KSBL), das defizitäre Krankenhaus zu schliessen und durch ein ambulantes Gesundheitszentrum in Bahnhofsnähe zu ersetzen, kritisiert er scharf. «Bei meinen Überlegungen denke ich auch an die rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die vielen Gewerbetreibenden, die indirekt vom Spital profitieren», sagt Felix, der als Betreiber eines Reisebüros selber ein Gewerbler ist.

An der Infoveranstaltung werde er unbequeme Fragen stellen, verspricht der Stadtrat. «Ich zweifle an den Zahlen des KSBL. Die ausgewiesene Unterdeckung des Laufner Spitals scheint mir zu hoch zu sein», erklärt Felix. Auch interessiere er sich dafür, was mit dem Spital-Gebäude geschehen wird. Grundsätzlich habe der Laufental-Vertrag, in dem niedergeschrieben ist, dass das Laufner Spital «dauernd gewährleistet» ist, Bestand, betont er. Um die aktuelle Gültigkeit des Laufental-Vertrags, der beim Kantonswechsel des Tals von Bern zu Baselland ausgehandelt worden war, eruieren zu lassen, hatte die Laufner FDP an der vergangenen Budget-Gemeindeversammlung sogar einen Antrag gestellt. Die Freisinnigen forderten erfolgreich, dass 100'000 Franken für derartige rechtliche Untersuchungen budgetiert werden.

Bis Ende März wird ein Detailkonzept vorliegen

Gefasst auf Widerstand machen sich die Befürworter des Gesundheitszentrums. Bei der Ausarbeitung der Pläne war neben dem Kanton und dem KSBL auch eine Laufentaler Verhandlungsdelegation aus den sechs Laufentaler Landräten sowie den Gemeindepräsidenten dreier Laufentaler Ortschaften beteiligt. Teil der Delegation ist der Laufner Stadtpräsident Alex Imhof (CVP). Er sagt zum morgigen Abend: «Ich habe mitbekommen, dass die Kritiker am Mobilisieren sind. Wir werden mit sachlichen Informationen dafür sorgen, dass nicht alles über Emotionen läuft.» Natürlich seien einige Leute traurig, dass sich das Spital verändert. Aber er habe auch positive Reaktionen aus der Bevölkerung erhalten. «Viele Leute sind froh, dass wir in die Zukunft schauen und aktiv etwas unternehmen, um die Gesundheitsversorgung des Laufentals zu sichern.»

Bei den Verhandlungen habe man Erfolge feiern können, hebt Imhof hervor: «Wir haben vom KSBL die Zusicherung erhalten, dass keine aktiven Kündigungen ausgesprochen werden. Das ist für uns ein ganz zentraler Punkt.» Das Detailkonzept für das Gesundheitszentrum in Laufen werde bis Ende März vorliegen. Danach folge das Umsetzungskonzept.

Im angekündigten Detailkonzept würden Inhalte und Trägerschaft genauer definiert. Bei der Trägerschaft gehe es darum, zu welchen Teilen das Gesundheitszentrum von KSBL, Kanton, Gemeinden und Privaten getragen werden soll. Eines sei dabei schon klar: «Das KSBL wird sich nie ganz aus Laufen zurückziehen.»

Am Infoanlass rechnet Alex Imhof mit zahlreichen Besuchern und hitzigen Diskussionen. Über Kritiker Simon Felix sagt er im Vorfeld: «Es ist sein gutes Recht, diese Meinung zu haben. Aber er war nicht einmal am Laufentalertag Ende Oktober.» Dort haben sich 70 Laufentaler Gemeinderätinnen und Gemeinderäte einstimmig für das Gesundheitszentrum ausgesprochen.