Der Verwaltungsrat der St. Galler Spitalverbunde hat über seine Stellungnahme zur Spitalstrategie informiert. Der Entwurf der Regierung wird unterstützt. Vorgeschlagen werden regional unterschiedliche Notfallzentren. Für 2020 wird ein Defizit von 30 Millionen Franken budgetiert.
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Ein Schild weist zur Notfall-Aufnahme am Kantonsspital St. Gallen. (Symbolbild) - Keystone

Ende Oktober hatte die St. Galler Regierung ihren Entwurf für eine neue Spitalstrategie vorgestellt. Kernpunkte sind die Schliessung von fünf Regionalspitälern sowie deren Ersatz durch neuartige Gesundheits- und Notfallzentren. Der Präsident des Verwaltungsrats der Spitalverbunde hatte bereits damals erklärt, dass der Vorschlag grundsätzlich unterstützt werde.

Am Donnerstag veröffentlicht der Verwaltungsrat nun noch einige Eckpunkte der Vernehmlassungsantwort. Die Situation der Spitäler sei in den letzten Monaten gründlich überprüft worden. Grund für die Analyse sei nebst fachlich-medizinischen Entwicklungen das drohende strukturelle Defizit von jährlich 70 Millionen Franken gewesen. Das Ergebnis: Ohne strategisch-strukturelle Massnahmen drohe «ein Fiasko mit hohen Verlusten».

Der Vorschlag der Regierung stelle eine qualitativ hohe medizinische Gesundheitsversorgung zu bezahlbaren Kosten sicher, heisst es weiter. Es sei verständlich, dass das Konzept bei Mitarbeitenden und in der Bevölkerung Unsicherheit auslöse. Der Verwaltungsrat sei bereit, «die Ausgestaltung der regionalen Angebote nochmals kritisch zu überprüfen».

Dabei geht es um die Gesundheits- und Notfallzentren (GNZ). Sie sollen mit Beteiligung der niedergelassenen Ärzteschaft regional unterschiedlich gestaltet werden, sagte Felix Sennhauser, Verwaltungsratspräsident der Spitalverbunde, auf Anfrage von Keystone-SDA. Die Angebote müssten aber auch der Nachfrage entsprechen.

In der Medienmitteilung hat der Verwaltungsrat Zahlen von einzelnen Spitälern der Jahre 2016 bis 2018 veröffentlicht. Sie zeigen die bekannten Probleme, vor allem der Spitäler in Walenstadt und Wattwil. Für 2019 wird mit einem in allen vier Spitalverbunden negativen Ergebnis gerechnet. Das konkrete Rechnungsergebnis will der Verwaltungsrat aber erst an seiner Jahresmedienkonferenz bekannt geben.

Das veranschlagte Defizit lag ursprünglich bei 22 Millionen Franken. Bei der Bekanntgabe des Halbjahresergebnisses - einem Minus von 4,3 Millionen Franken - ging der Verwaltungsrat noch von einem Defizit von 15 Millionen Franken für das ganze 2019 aus. Für 2020 ist nun ein Minus von über 30 Millionen Franken budgetiert. Das zeige die Dringlichkeit der Situation, so Sennhauser.

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