Der Anruf, wegen dem Ulrike Wagner nachts nicht mehr ruhig schlafen kann, erreichte sie im Homeoffice. Eine Sprechstundenhilfe des Brustkrebszentrums in der Nachbarstadt informierte sie darüber, dass ihr für Ende April angesetzter Untersuchungstermin verschoben werden müsse. Auf wann? Darüber könne man noch keine Auskunft geben. Man melde sich in "einigen Wochen" noch einmal, so erinnert sich Wagner an die Botschaft.

Ulrike Wagner hatte vor fünf Jahren Brustkrebs. Der konnte zwar geheilt werden, doch im Rahmen der Untersuchungen zeigte sich damals: In ihrem Erbgut finden sich einige Gene, die eine Entstehung von Brustkrebs begünstigen. Diese Gene hat sie womöglich auch an ihre Tochter vererbt, deshalb möchte sie ihren echten Namen nicht in der Zeitung lesen.