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Appell von Ruhestandspastoren

„Gesundheitswesen gehört in öffentliche Hand“

Aus Sicht der Pastoren im Ruhestand haben Privatisierungen den Pflegenotstand in Krankenhäusern verstärkt.

Aus Sicht der Pastoren im Ruhestand haben Privatisierungen den Pflegenotstand in Krankenhäusern verstärkt.

Göttingen. Ruhestandspastoren aus Göttingen und Bremen haben mit Blick auf die Corona-Krise eine Rück-Überführung des Gesundheitswesens in die öffentliche Hand gefordert. Es sei erkennbar, dass ein privatisiertes Gesundheitswesen „der Daseinsvorsorge nicht gerecht werden kann“, heißt es in einer am Montag in Göttingen verbreiteten „Erklärung zur Corona-Krise und zum Tag der Befreiung“. Die zunehmenden Privatisierungen mit Gewinnerwartungen hätten vielfach zum Pflegenotstand und zum Mangel an medizinischen Hilfsmitteln geführt.

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Mit dem Tag der Befreiung meinen die Theologen Hartmut Drewes, Hartwig Hohnsbein und Peter Schramm den 8. Mai, der das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 75 Jahren markiert. Sie betonen in der Erklärung, dass das Militärwesen ihres Erachtens nicht zur „menschlichen Daseinsvorsorge“ zähle. Es sei im Gegenteil in der Geschichte der Menschheit „mehr als alle Seuchen zum größten Daseinszerstörer“ geworden.

Für die Christen heute bedeute dies, Trost zu spenden, aber auch politische Forderungen zu stellen: „Den todbringenden Waffenhandel zu beenden, weitere geplante Aufrüstungen zu stoppen und darauf hinzuwirken, die bestehende Rüstung abzubauen und wieder auf Entspannung zwischen den Völkern hin zu arbeiten.“ Dies sei man den Opfern des von Deutschland angezettelten Zweiten Weltkrieges mit rund 55 Millionen Toten schuldig - „sowie den Generationen nach uns, damit sie in Frieden und guter Daseinsvorsorge, auch bei kommenden Pandemien, leben können.“ epd

Von lnb

GT/ET

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