Till Frohne, Geschäftsführer der Krankenhaus GmbH, spricht davon, dass die Tarifverhandlungen festgefahren seien. Aus seiner Sicht hat ver.di das Angebot des Arbeitgebers ohne jede Kompromissbereitschaft abgelehnt. Dabei, so der Geschäftsführer, sei man da schon an die Grenzen des wirtschaftlich Möglichen gegangen. Schon zuvor hatte Frohne betont: "Das Krankenhaus hält Angebote weiter vor, die bekanntermaßen deutlich unterfinanziert sind."
Der Arbeitgeber hat nun sein Angebot wiederholt, einer Tariferhöhung für die rund 400 Beschäftigten im nicht ärztlichen Dienst, und will dies umsetzen. Für die Krankenhaus GmbH bedeutet das jährliche Mehrbelastungen der Personalkosten in Höhe von rund 600 000 Euro. "Mit der Erhöhung der Tabellenentgelte ab dem 1. März 2020 steht die Gleichbehandlung für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Vordergrund, und es erfolgt eine weitere Annäherung an den Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD)", erklärt Till Frohne, Geschäftsführer der Krankenhaus GmbH. Darüber hinaus gibt es weitere tarifliche Leistungen, teilweise für einzelne Berufsgruppen.
Till Frohne verweist in einem Gespräch darauf hin, dass man mit den jetzigen Zahlungen über dem Niveau anderer Krankenhäuser liege, nennt zum Beispiel das Klinikum Elbe-Elster, das in Spremberg aber auch das kreisliche Krankenhaus in Oder-Spree. Dort, in Beeskow, war nach langer Verhandlung auch ein neuer Tarifvertrag beschlossen worden.

Dumping-Angebot

Noch ist nicht klar, wie ver.di auf diesen einseitigen Schritt, der ein Scheitern der Tarifverhandlungen bedeutet, reagieren wird. Die Gewerkschaft hatte nach der letzten, ohne Ergebnis abgebrochenen Verhandlungsrunde, das nun vom Arbeitgeber vorgelegte umgesetzte Angebot, rundweg abgelehnt. "Mit der angebotenen Entgelterhöhung würde im besten Fall ein Tarifniveau von rund 88 Prozent des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes erreicht", sagte ver.di-Verhandlungsführer Ralf Franke und er legte noch nach: "Aus Sicht von ver.di ist es unerhört, dass der Arbeitgeber noch immer mit Dumping-Angeboten in eine Tarifrunde kommen."
Franke zieht derweil andere Krankenhäuser beziehungsweise Kliniken zum Vergleich heran, um zu zeigen, dass die Angestellten nach seiner Rechnung teilweise deutlich weniger verdienen. Er nennt das Klinikum in Frankfurt, das allerdings eine Einrichtung der Schwerpunktversorgung ist und das Krankenhaus in Guben, das aber, darauf weist Till Frohne hin, durch ein spezielles medizinisches Angebot eine andere, sehr viel bessere Ertragssituation hat.
Till Frohne sagt, dass acht Krankenschwestern, die jetzt ihre Ausbildung beendet haben, übernommen werden, sie am Krankenhaus bleiben wollen. "So schlecht zahlen wir dann wohl doch nicht", erklärt er.