Einen Stundenlohn von 54 Franken sollten Pfleger in einem Testzentrum in Basel erhalten. Stattdessen erhalten sie nur 35.34 die Stunde.
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Ein Stundenlohn von 54 Franken sollten Pfleger eigentlich erhalten. Die Realität sieht aber anders aus. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Pfleger in einem Testzentrum in Basel sollten einen Stundenlohn von 54 Franken erhalten.
  • Ausbezahlt bekommen sie aber nur 35.34 Franken die Stunde.
  • Das verantwortliche Kantonsspital erklärt dies mit einem Fehler bei der Lohnkommunikation.

Das Kantonsspital Baselland (KSBL) betreibt externe Corona-Testzentren. Dort sollten Pfleger einen Stundenlohn von 54 Franken erhalten, wie eine Pflegefachfrau erzählt. Dieser Betrag sei ihr so zugesichert worden, der Arbeitsvertrag traf allerdings erst mit Verzögerung ein.

Nur 35 anstatt 54 Franken für Pfleger in Basel

Ausbezahlt wurde der Betroffenen aber nur 35.34, wie die «Basler Zeitung» berichtet. Gegenüber der Zeitung sagte die Angestellte, dass sie für den guten Zweck auch für einen kleineren Lohn gearbeitet hätte. Als sie den gekürzten Betrag aber auf der Lohnabrechnung im April gesehen hatte, sei sie verdutzt gewesen.

Sie und weitere Betroffene hätten daraufhin das KSBL konfrontiert. Das Kantonsspital erklärt die Abweichungen in einem Brief mit einem Fehler in der Lohnkommunikation. Beim mündlich zugesicherten Lohn habe es sich um den Bruttolohn gehandelt. «Alles musste sehr schnell gehen, und es blieb wenig Zeit für detaillierte Erklärungen und Erläuterungen.»

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Im Kantonsspital Baselland stehen neue Beatmungsgeräte bereit. - Keystone

Bei der Anstellung der Ärzteschaft blieb ein solcher Irrtum aus. Was den Pflegern jedoch sauer aufstösst, ist die grosse Lohndifferenz. Die Ärzte würden netto 170 Franken in der Stunde verdienen – also knapp das fünffache des Pflegepersonals. «Dabei ist die Arbeit der Ärzte genau so simpel wie unsere», so eine betroffene Pflegerin.

Spital kann wohl nicht juristisch belangt werden

Ein Arzt erklärt gegenüber der «Basler Zeitung», dass er kein schlechtes Gewissen habe. «Ich konnte meine Praxis in dieser Zeit nicht führen und fand es eine gute Sache, dort mitzuhelfen.» Das Pflegepersonal hätte nun zumindest eine Chance auf Kurzarbeit, so der Mediziner.

Die Gewerkschaft bemängelt derweil die fehlende Wertschätzung des KSBL. Auch der Versuch der Spitalverantwortlichen, sich herauszuwinden, findet Kerstin Wenk befremdlich. Trotzdem schliesst die Gewerkschaftlerin es aus, das Kantonsspital juristisch zu belangen. Ein «schmerzhaftes Loch im Portemonnaie» bleibe wegen der Fehlkommunikation dennoch bestehen.

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