Digitalisierung in der Pflege

Wie in vielen Bereichen unseres Lebens spielt auch die Digitalisierung in der stationären und ambulanten Pflege eine immer größere Rolle.

Natürlich zählt bei der Pflege der direkte Kontakt von Mensch zu Mensch. Aber neue Technologien können Pflegekräften und Patientinnen und Patienten in vielen Bereichen eine tolle Unterstützung sein. Die Pflege braucht Leute, die dem gegenüber aufgeschlossen sind und Lust haben, an zukunftsweisenden Ideen und Technologien mitzuwirken.

Stell dir vor:

Du stehst an einem Krankenbett und untersuchst die Wunde einer Patientin. Der Heilungsprozess schreitet nicht gut voran. Du gibst auf einem Tablet deine Beobachtung in die digitale Dokumentation des Krankenhauses ein. Das System macht Vorschläge: Wundreinigung durchführen, speziellen Wundverband anlegen, Blutzucker messen, um eine mögliche Diabeteserkrankung abzuklären.

Du überlegst, berätst dich mit deiner ärztlichen Kollegin und entscheidest dich für einen Hydrokolloidverband. Später trägst du den Erfolg oder Misserfolg der Behandlung in das System ein, um es so mit weiteren Informationen für künftige Vorschläge füttern...

Hört sich doch spannend an, oder?

Hier noch ein paar Beispiele für neue technologische Möglichkeiten in der Pflege:

  • Ambient Assisted Living (AAL): AAL-­Produkte sind technische Assistenzsysteme, die die Lebensqualität verbessern und ein unabhängiges Leben ermöglichen sollen. Hier ein Beispiel der TU Kaiserslautern.
  • Telemedizin, Telenurses: Im Projekt CCS Telehealth Ostsachsen überwachen sogenannte Telenurses via Tablet die Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten. Mittels Videotelefonie können diese von zu Hause aus Kontakt zu den Pflegekräften aufnehmen. So können auch Menschen in ländlichen Regionen mit geringer Arztdichte betreut und medizinisch versorgt werden.
  • E-Health: Tschüss Papierkram, hallo elektronische Pflegedokumentation und elektronische Patientenakte!
  • Intelligente Implantate: Prothesen, Herzschrittmacher oder künstliche Ersatzorgane, auch medizinische Mikrosysteme gehören mehr und mehr zum Alltag in der Pflege.
  • Serviceroboter in stationären Pflegeeinrichtungen: Pflegeutensilien werden automatisch bereitgestellt, so wie in diesem Projekt des Fraunhofer-Instituts.
  • Augmented Reality: Die Pflegebrille kann für privat und professionell Pflegende Informationen bereitstellen oder eine Fachkraft kontaktieren. Dabei werden die Hände nicht gebraucht, denn die Brille wird über Kopfbewegungen gesteuert.