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„Aktion pro Patient“ gegen die Reform der Notfallversorgung

Paderborner Krankenhäuser sammeln Unterschriften

Paderborn (WB). Die Paderborner Krankenhäuser, das St.-Vincenz-Krankenhaus, das Brüderkrankenhaus St. Josef und das St. Johannisstift sorgen sich um eine geplante Reform der Notfallversorgung, die gerade der Bundestag berät: Ambulante Notfall-Patienten sollen nicht mehr an jedem Akutkrankenhaus versorgt werden können, sondern nur in sogenannten „Integrierten Notfallzentren“ (INZ). Die Organisation dieser Notfallambulanzen soll nicht durch die Krankenhäuser erfolgen, sondern durch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) – obwohl die Versorgung in den Kliniken stattfinden soll.

Die „Aktion pro Patient“ ist in den Paderborner Krankenhäusern gestartet.
Die „Aktion pro Patient“ ist in den Paderborner Krankenhäusern gestartet.

Auch die Paderborner Krankenhäuser erheben dagegen gemeinsam ihre Stimme und sammeln ab sofort Unterschriften von Patienten und weiteren Engagierten für die bundesweite „Aktion pro Patient“.

Die „Aktion pro Patient“ ruft dazu auf, die Krankenhäuser beim Erhalt der ambulanten Notfallversorgung vor Ort zu unterstützen. Initiator ist Dr. Josef Düllings, Hauptgeschäftsführer der St.-Vincenz-Krankenhaus GmbH und Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands. „Etwa die Hälfte der Krankenhäuser soll von der ambulanten Notfallversorgung ausgeschlossen werden. Die andere Hälfte muss dann mit einem Anstieg der Zahl der Notfallpatienten rechnen. Die Konsequenz: noch längere Wartezeiten und vollere Notaufnahmen“, erklärt Düllings. Er erwarte zudem einen gefährlichen Patiententourismus.

„Rote Karte“ für den Gesetzesentwurf

Die Paderborner Krankenhäuser zeigen dem geplanten Gesetzesentwurf daher nun die „Rote Karte“ und möchten sich mit einer Unterschriften-Aktion an den zuständigen Bundestagsabgeordneten richten. Die Stimmen der Mitarbeiter, Patienten und Mitbürger sind ein Appell, sich gegen die Reform zu stellen. „Die Reform würde sich auf die gesamte Krankenhauslandschaft auswirken. Die Rahmenbedingungen für die Patienten und Mitarbeiter in den Krankenhäusern verschärfen sich immer weiter. Gemeinsam müssen wir gegensteuern“, betont auch Ute Panske, Geschäftsführerin Krankenhaus im St. Johannisstift.

„Um den geplanten Kahlschlag in der Notfallversorgung zu verhindern, zählt jede Stimme. Kliniken ohne INZ sollen für eine Notfall-Behandlung mit Abschlägen bestraft werden – das ist absolut inakzeptabel. Das wäre für viele Häuser existenzgefährdend. In der aktuellen Corona-Situation sehen wir, wie wichtig auch die kleineren Krankenhäuser für eine flächendeckende Versorgung sind. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass die ambulante Notfallversorgung auch künftig an unseren Krankenhäusern sichergestellt ist!“, appelliert Siegfried Rörig, Kaufmännischer Direktor des Brüderkrankenhauses St. Josef.

Wer seine Stimme unkompliziert online abgeben möchte, kann dies auf den Homepages der Krankenhäuser tun, beispielsweise unter: www.st-vincenz-gmbh.de/aktion-pro-patient .

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