Nicht saniert, sondern neu gebaut werden soll das Zentralkrankenhaus im Berchtesgadener Land. So sahen es die Kreisräte der vergangenen Wahlperiode. Ein klares Bekenntnis zum Standort Bad Reichenhall gab es dabei von Landrat Georg Grabner. Werden die Karten jetzt neu gemischt?
Der Freilassinger Krankenhaus-Förderverein brachte im Gespräch mit der Heimatzeitung kürzlich Freilassing als Standort für die neue zentrale Klinik ins Spiel. Die städtischen Flächen nördlich der bestehenden Klinik würden sich anbieten: Dort gebe es genügend Entwicklungspotenzial und eine leicht zu realisierende Anbindung an den Fernverkehr, so das Argument.
"Die Aktivitäten des Krankenhaus-Fördervereins Freilassing sind uns bekannt und bezwecken naturgemäß, den Klinikstandort Freilassing zu stärken", sagt dazu Reichenhalls Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung auf Nachfrage. "Aus unserer Sicht kann das aber nicht dazu führen, den Krankenhausstandort Bad Reichenhall ernsthaft infrage zu stellen. Dies wäre auch sachlich nicht gerechtfertigt." Er vertraue darauf, dass auch weiterhin der Standort Bad Reichenhall "vonseiten der Politik nicht in Zweifel gezogen wird". Eine allfällige Grundstückssuche für ein mögliches neues Krankenhaus stehe "derzeit schlichtweg noch nicht an", erklärt Lung.
"Dass ein künftiger Krankenhausstandort in der Mitte des Landkreises seinen Platz hat", ist auch für den neuen Landrat Bernhard Kern "unbestritten", wie er auf Nachfrage der Heimatzeitung erklärt, allerdings ohne die Mitte beim Namen zu nennen. Sein Vorgänger Georg Grabner hatte vor zwei Jahren gesagt: "Selbstverständlich muss ein so zentrales Krankenhaus in Bad Reichenhall sein."
Derzeit finden laut Kern Gespräche statt, wie zum Beispiel mit den Freunden des Krankenhauses in Freilassing e.V. "Vor wenigen Tagen stellten sie mir ihre Überlegungen für die Zukunft einer Krankenhausversorgung im Berchtesgadener Land vor."
Mehr dazu lesen Sie im Reichenhaller Tagblatt/Freilassinger Anzeiger am Montag, 8. Juni.
