Zwangsferien für umstrittenen Direktor der Herzchirurgie auf unbestimmt verlängert

Der umstrittene Direktor der Herzchirurgie am Universitätsspital Zürich wird bis zum Abschluss der Untersuchung beurlaubt. Aufgrund der «belastenden Berichterstattung» könne er keinen regulären Klinikbetrieb gewährleisten.

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Das Universitätsspital Zürich USZ mit Spitalpark.

Das Universitätsspital Zürich USZ mit Spitalpark.

Matthias Scharrer

(mg) Für den Direktor der Herzchirurgie am Universitätsspital Zürich (USZ) dauern die Zwangsferien länger als geplant. Wie der Spitalrat am Dienstag mitteilt, wird er bis zum Abschluss der Untersuchung beurlaubt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, bei Operationen Implantate von Firmen verwendet zu haben, an denen er selber finanziell beteiligt ist. Dies hat er aber nicht transparent gemacht. Zudem habe er die Fälle unkorrekt dokumentiert und widersprach auch im Umgang mit Behörden und bei der Abbildung von Forschungsergebnissen den Standards des USZ.

Wegen diesen Vorwürfen war der Direktor bereits drei Wochen in die Zwangspause geschickt worden. Diese sollten am 17. Juni enden. Nun verfügte der Spitalrat, dass gleich die nächste Beurlaubung folgt. «Unter der wiederholten und belastenden Berichterstattung in den Medien kann der Beschuldigte zum derzeitigen Zeitpunkt keinen regulären Klinikbetrieb gewährleisten», heisst es in der Mitteilung. Derzeit läuft eine externe Untersuchung der Vorwürfe. Auch der Angeschuldigte selber verfasst derzeit seine Stellungnahme.

Whistleblower entlassen

Auch der Spitalrat ist jüngst in den Fokus der Kritik geraten. Er habe seine Aufsichtspflicht nicht genügend wahrgenommen, kritisierte etwa die Zürcher Gesundheitsdirektorin im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Der Whistleblower, der den Skandal ins Rollen gebracht hat, wurde gemäss Medienberichten nach Bekanntwerden entlassen und freigestellt. Die Vorwürfe wurden durch die Tamedia-Zeitungen publik gemacht.