Mühlenkreiskliniken fordern Corona-Bonus für Klinikmitarbeiter

Dr. Olaf Bornemeier: „Wir waren, sind und bleiben systemrelevant“

Als „ungerecht und falsch“ bezeichnet der Vorstandsvorsitzende der Mühlenkreiskliniken Dr. Olaf Bornemeier die Entscheidung der Bundes- und Landesregierung, den Pflegekräften der stationären Gesundheitsversorgung keinen Corona-Bonus in Höhe von 1.500 Euro zu zahlen. Alle übrigen Pflegekräfte erhalten diesen Betrag aus Bundes- und Landesmitteln. 

„Es sind Mitarbeiter der Krankenhäuser, die unter der Corona-Krise besonders belastet waren und es im Übrigen immer noch sind. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigen großen persönlichen Einsatz. Sie setzen sich bei der Behandlung von Covid19-Patienten auf den Intensiv- und Isolierstationen einem erhöhten Infektionsrisiko aus. Innerhalb weniger Tage haben unsere Mitarbeiter komplette Versorgungsstrukturen geändert und angepasst. Unsere Mitarbeiter haben die medizinische Versorgung der Bevölkerung gesichert, als andere Akteure im Gesundheitswesen dies nicht mehr konnten“, so Dr. Bornemeier. Dass nun ausgerechnet diejenigen, die durch die Corona-Krise die größte Belastung zu schultern haben, leer ausgehen sollen, stößt bei dem Krankenhausmanager auf Unverständnis.

Aus diesem Grund unterstützt er eine Forderung der Gewerkschaft Verdi nach einer Ausweitung dieser Bonus-Zahlung auf Krankenhausmitarbeiter. „Diejenigen Mitarbeiter aus Krankenhäusern und Kliniken, die durch die Corona-Pandemie besonders belastet sind oder sich einem erhöhten Infektionsrisiko aussetzen, sollten diese Einmalzahlung in Höhe von 1.500 Euro aus Bundes- und Landesmitteln erhalten. Das sind im Übrigen neben Mitarbeitern aus der Pflege und dem Ärztlichen Dienst auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Berufsgruppen: Reinigung, Einkauf, IT, Technik, Labor, Küche und viele, viele weitere. Hier werden unter erschwerten Bedingungen großartige Leistungen erbracht und dafür gesorgt, dass die Krise in Deutschland bisher so verhältnismäßig glimpflich verlaufen ist. Das hat eine besondere – auch finanzielle – Würdigung verdient“, so Dr. Bornemeier.      

Eine Sonderzahlung aus Klinikmitteln lehnt Dr. Bornemeier hingegen ab. „Eine Prämie in Höhe von 1.500 Euro für Klinikmitarbeiter würde für uns eine zusätzliche finanzielle Belastung in Millionenhöhe bedeuten. Bei einem Konzernergebnis von 568.000 Euro im Jahr 2019, enormen Einnahmeausfällen durch die Corona-Krise sowie stark gestiegenen Ausgaben bei der Schutzausrüstung können wir das ohne Gegenfinanzierung schlichtweg nicht stemmen. Ich fordere Bundes- und Landesregierung sowie die Krankenkassen auf, eine Lösung im Sinne der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhäuser zu finden. Wir waren, sind und bleiben systemrelevant“, so Dr. Bornemeier.

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