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Ewing Sarkom

Stand Juni 2023
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Inhaltlich relevante Änderungen gegenüber der Vorversion

  • Die Epidemiologie der Ewing-Sarkome wurde aktualisiert.

  • Die Empfehlung zur Biopsie von Metastasen wurde neu aufgenommen.

  • Nach den Ergebnissen der Ewing2008-Studie wurde die Hochdosistherapie mit autologer Stammzelltransplantation als Therapieempfehlung für Pat. mit lokal begrenzten Erkrankungen und schlechtem Ansprechen auf neoadjuvante Therapie aufgenommen.

  • Als Konsequenz aus der EuroEwing2012-Studie wurde VDC/IE an Stelle von VIDE als Standard aufgenommen.

  • Für die primäre Resektion wurde die Empfehlung aufgenommen, keine Debulking-Operation vorzunehmen.

  • Die Indikationen für eine postoperative Radiotherapie wurden spezifiziert.

  • Für die Systemtherapie im Rezidiv wurde die Empfehlung von hochdosiertem Ifosfamid als Mittel der ersten Wahl aufgenommen.

  • Verweise auf Register und laufende Studien wurden aktualisiert.

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1Zusammenfassung

Das Ewing Sarkom ist der zweithäufigste maligne Knochen-assoziierte Tumor des Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalters. Genetisches Charakteristikum sind balancierte Translokationen zwischen einem Gen der TET-Familie (EWSR1, FUS) mit einem Gen aus der für Transkriptionsfaktoren kodierenden ETS-Familie (FLI1, ERG, ETV1, ETV4, FEV). Die früher abgegrenzten Entitäten „Askin-Tumor“ und „peripherer primitiver neuroektodermaler Tumor“ sind inzwischen in die „Familie der Ewing Tumoren“ übergegangen. Auch viele andere, als „Ewing-ähnlich“ bezeichnete Tumoren werden aktuell wie Ewing Sarkome behandelt. Allerdings handelt es sich bei einigen der extrem seltenen rundzelligen Sarkome mit anderen Translokationen sicher nicht um eine Ewing Sarkom Erkrankung. Dies erscheint, wie auch der Einschluss in entsprechende Studien und Register, sinnvoll, auch um die Entitäten besser verstehen zu lernen.

Das Ewing Sarkom ist immer ein hochmaligner Tumor. Ohne systemische Therapie versterben >90% der Patientinnen und Patienten (Pat.) an den Folgen der (sekundär) metastasierten Erkrankung. Unter risikoadaptierter, multimodaler Therapie liegen die 3-Jahres-Überlebensraten zwischen 50 und 80%.

2Grundlagen

2.1Definition und Basisinformation

Klassische Ewing Sarkome sind histologisch gekennzeichnet durch ein sog. klein-rund-blauzelliges Bild von Zellen mit schmalen Zytoplasmata und rundlichen Kernen mit gleichförmigem Chromatin. Immunhistochemisch zeigen nahezu sämtliche Ewing Sarkome eine kräftige Expression des CD99-Antigens, ferner wird häufig eine Expression neuraler Marker wie Synaptophysin nachgewiesen. Insbesondere bei jungen Erwachsenen werden nicht selten auch (partiell) CD99-positive rund-blauzellige Tumoren mit Translokationen von CIC oder BCOR oder aber ohne Nachweis einer spezifischen Translokation diagnostiziert.

Das Ewing Sarkom ist immer ein hochmaligner Tumor. Ohne systemische Therapie versterben >90% der Pat. an den Folgen der (sekundär) metastasierten Erkrankung.

2.2Epidemiologie

Das Ewing-Sarkom ist ein seltener bösartiger Tumor mit einer jährlichen Inzidenz von etwa 0,15/100.000 Personen (rohe Erkrankungsrate). In Deutschland wurden in den Landeskrebsregistern bzw. im Deutschen Kinderkrebsregister zwischen 2010 und 2019 bundesweit 1334 Fälle erfasst, davon 577 bei Frauen und Mädchen. Ein deutlicher Altersgipfel liegt im 2. Lebensjahrzent, Männer sind in allen Altersgruppen etwas häufiger betroffen (Abbildung 1). Das mediane Erkrankungsalter beträgt 20 Jahre.

Gut zwei Drittel der Tumore gehen vom Knochen aus, etwa ein Viertel vom Bindegewebe, Subkutan- und anderem Weichteilgewebe (Abbildung 2). Die relativen 10-Jahres-Überlebensraten liegen für Betroffene unter 20 Jahren bei rund 62%, für 20-39-jährige bei 45% und für über 40-jährige bei 34%.

Abbildung 1: Jährliche Inzidenzraten des Ewing Sarkoms in Deutschland nach Alter und Geschlecht (je 100.000 Personen, 2010-2019) 
Jährliche Inzidenzraten des Ewing Sarkoms in Deutschland nach Alter und Geschlecht (je 100.000 Personen, 2010-2019)
Abbildung 2: Lokalisation der Ewing Sarkome (relative Häufigkeiten), Deutschland, 2010-2019 
Lokalisation der Ewing Sarkome (relative Häufigkeiten), Deutschland, 2010-2019

2.3Pathogenese

Genetisches Charakteristikum sind balancierte Translokationen zwischen einem Gen der TET-Familie (EWSR1, FUS) mit einem Gen aus der für Transkriptionsfaktoren kodierenden ETS-Familie (FLI1, ERG, ETV1, ETV4, FEV). Bei über 85% der Tumoren ist eine t (11;22) (q24;q12) mit Bildung des EWSR1-FLI1 Fusionsgens vorliegend, 5-10% der Tumoren zeigen eine Translokation t(21;22)(q22;q12) mit Fusion von EWSR1 und ERG; die übrigen Translokationstypen kommen seltener vor. Insbesondere bei jungen Erwachsenen werden nicht selten auch (partiell) CD99-positive rund-blauzellige Tumoren mit Translokationen von CIC oder BCOR oder aber ohne Nachweis einer spezifischen Translokation diagnostiziert.

2.4Risikofaktoren

Risikofaktoren für die Entstehung eines Ewing Sarkoms sind nicht bekannt. Relevant scheint der ethnische Hintergrund zu sein, da das Ewing Sarkom am häufigsten bei Kaukasiern, entsteht, hier liegt die Inzidenz in der typischen Altersgruppe bei ca. 1-3/1.000.000 liegt, die für die asiatische Bevölkerung bei ca. 0,8/1.000.000 und das Ewing Sarkom ist in der afrikanischen Bevölkerungsgruppe nahezu unbekannt (Inzidenz ca. 0,2/1.000.000). Eine mögliche Erklärung hierfür ist die Bindung des EWSR-FLI1-Transkriptionsfaktors an bestimmte GGAA-Motive in Promotorregionen. In einer Studie wurde gezeigt, dass bei Ewing Sarkom-Pat. ein zwischengeschaltetes GGAT-Motiv durch eine bestimmte allelische SNP-Variante in ein GGAA-Motiv umgewandelt wird und damit eine Hochregulierung von EGR2 mit nachfolgender Zellproliferation und -wachstum verbunden ist. Das Allel für das GGAA-Motiv ist in der kaukasischen Bevölkerung häufiger vertreten als in der schwarzafrikanischen Bevölkerung.

Durch verschiedene Studien wurde gezeigt, dass ca. 13% der Pat. mit Ewing Sarkom in DNA-Reparaturgenen Mutationen bzw. genetischen Varianten tragen, die zu einer Inaktivierung des betroffenen Gens führen (Beispiel BRCA1).

Selten tritt das Ewing Sarkom im Rahmen von Tumordispositionssyndromen auf, beispielsweise im Kontext von Mutationen in den Genen TP53, RET und PMS2.

3Vorbeugung und Früherkennung

Es gibt keine Evidenz für wirksame Maßnahmen zur Vorbeugung. Eine Früherkennung ist nur möglich, wenn ein Malignom in die differentialdiagnostischen Überlegungen aufgenommen wird, bei langanhaltenden Schmerzen (> 4 Wochen), ohne B-Symptomatik und oft initial durch ein banales Trauma getriggert.

4Klinisches Bild

Das typische Leitsymptom ist unspezifisch: Schmerz - zumeist ein zunächst an Intensität zunehmender Belastungsschmerz, später auch ein Ruheschmerz -, gelegentlich auch eine tastbare Schwellung im Knochenbereich. Bei zu später Diagnosestellung in seltenen Fällen Auftreten einer pathologischen Fraktur. Die häufigsten Lokalisationen sind Becken, Femur, Humerus, Rippen und Clavicula. Bei 20-25% der Pat. sind Metastasen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose nachweisbar. Prädilektionsstellen für Metastasen, in absteigender Häufigkeit, sind die Lungen, andere Knochen und das Knochenmark. Pat. mit dem seltenen Befall der regionären Lymphknoten haben ein erhöhtes Risiko für Fernmetastasen.

5Diagnose

5.1[Kapitel nicht relevant]

5.2Diagnostik

Neben ausführlicher Anamnese und körperlicher Untersuchung sollten folgende Untersuchungen zur Verifizierung /Staging erfolgen. Der erste Schritt ist die Bestätigung der klinischen und / oder bildgebenden Verdachtsdiagnose, siehe Tabelle 1.

Tabelle 1: Diagnostik bei neu aufgetretenen Symptomen 
  • Röntgen des betroffenen Knochens und der benachbarten Gelenke in 2 Ebenen

  • Magnetresonanztomographie (MRT) der betroffenen Region mit Kontrastmittel

  • Biopsie

    • Histologie mit dem Bild eines klein-rund-blauzelligen Tumors

    • Immunhistochemie zum Ausschluss einer andersartigen (u.a. myogenen, lymphatischen, myeloischen, melanozytären oder epithelialen) Liniendifferenzierung, zum Nachweis von CD99 und ggf. einer Expression neuraler Marker

    • Molekularpathologie zum Nachweis einer spezifischen Translokation (FISH, RNA-Sequenzierung oder RT-PCR)

    • NGS- basierte Verfahren werden auch schon in einigen Schwerpunktzentren angewendet und ermöglichen, eventuell noch nicht bekannte oder erst kürzlich bekannte Fusionen zu detektieren.

Die Biopsie soll von in der Sarkomtherapie erfahrenen Chirurg(inn)en unter Berücksichtigung des späteren operativen Zugangswegs durchgeführt werden. Auch bei einer CT- oder MRT gezielten Biopsie muss der Operateur von Anfang an in die Diagnostik mit einbezogen werden.

Eine Biopsie von Metastasen wird dringend empfohlen.

Wenn sich die Verdachtsdiagnose eines Ewing Sarkoms in der Biopsie bestätigt hat, ist die Ausbreitungsdiagnostik (Staging) indiziert, siehe Tabelle 2. Sie orientiert sich an den häufigsten Lokalisationen von Metastasen bei Pat. mit Ewing Sarkom.

Tabelle 2: Ausbreitungsdiagnostik 
  • Computertomographie (CT) Thorax-Abdomen

  • Ganzkörper PET-CT oder PET-MRT

  • Ggf. Skelettszintigraphie

  • Knochenmarkpunktion mit Biopsie und Aspirat

  • Weitere bildgebende Verfahren in Abhängigkeit von klinischen Symptomen

Zur weiteren Diagnostik und zur Vorbereitung der Therapie sind weitere Untersuchungen erforderlich, siehe Tabelle 3.

Tabelle 3: weitere Diagnostik 

Labor

  • Großes Blutbild und Leukozyten-Differenzierung

  • Serumchemie

  • Gerinnung

  • Urinstatus

  • Hormonstatus

  • Virologie (Hepatitis A-C, CMV, EBV, HIV)

Funktionelle Diagnostik

  • Echokardiographie, EKG

  • Lungenfunktionsdiagnostik bei pulmonalen Metastasen

Die molekularbiologische Analyse des Knochenmarks zum Nachweis von Tumorzellen steigert die Detektionsrate von Metastasen, ist aber kein unabhängiger prognostischer Parameter.

5.3[Kapitel nicht relevant]

5.4Prognostische Faktoren

Zahlreiche prognostische Faktoren wurden identifiziert. Wichtigster prognostischer Faktor sind Metastasen bei Erstdiagnose, die Tumorgröße (≥/< 200ml), die Lokalisation des Tumors, LDH- Level, Alter (>/< 15 Jahre), Allgemeinsymptome und das histologische Ansprechen auf die neoadjuvante Chemotherapie (Anzahl der vitalen Zellen). Es gibt bisher keine international anerkannte Risikoklassifikation. Das erschwert die Vergleichbarkeit klinischer Studien.

Die Ergebnisse der internationalen Ewing2008-Studie haben die folgenden Erkenntnisse gebracht. Pat. mit einer lokalisierten Erkrankung, die jedoch ein ungünstiges histologisches Ansprechen auf die neoadjuvante Induktionschemotherapie aufweisen, profitieren von einer adjuvanten Hochdosis-Chemotherapie mit Busulfan-Melphalan, verglichen mit der adjuvanten Therapie mit einer Standardchemotherapie. Pat. mit pulmonalen Metastasen hingegen profitieren nicht von einer Busulfan-Melphalan Hochdosis-Chemotherapie, im Vergleich zu einer Standardtherapie mit VAI kombiniert mit einer Ganzlungenbestrahlung. Ergebnisse einer Phase-III-Studie zeigten auch keinen Vorteil einer Hochdosis-Therapie mit Treosulfan-Melphalan in disseminierten und somit Hochrisiko Erkrankungen, außer bei Pat. < 14 Jahren. Die Hochdosis-Chemotherapie ist somit bei lokalisierten, jedoch risikoreichen Erkrankungen zu einem festen Bestandteil des Behandlungsplans geworden.

Die EuroEwing 2012-Studie verglich randomisiert die systemische Behandlung zwischen VIDE und VDC/IE. Die Behandlung mit VDC/IE zeigte sich insgesamt von Vorteil ohne mehr Nebenwirkung, weshalb letzteres zum internationalen Standard geworden ist.

In der aktuellen, europäischen iEuroEwing-Studie werden Pat. nach klinischen Risikofaktoren in zwei Gruppen eingeteilt, siehe Tabelle 4.

Tabelle 4: Risiko-Klassifikation nach iEuroEwing 

Risikogruppe

Kriterien

3-Jahres-ÜLR (%)

SR

  • Lokalisierter Tumor SR

  • Lokalisierter Tumor HR

94,6%

78%

HR

  • Disseminierte Erkrankung

30%-68%

6Therapie

Die wirksamsten kausalen Therapieverfahren sind die medikamentöse Tumortherapie, Operation und/oder Bestrahlung. Diese sollten in spezialisierten Zentren und, wenn immer möglich, im Rahmen klinischer Studien durchgeführt werden.

Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich folgende Sequenz durchgesetzt:

  • Neoadjuvante Chemotherapie

  • Lokaltherapie (Operation und/oder Bestrahlung)

  • Adjuvante Chemotherapie

Eine Intensivierung der Therapie hat für Hochrisiko-Tumoren zu keinem besseren Überleben geführt. Das Konzept einer Intensivierung der Therapie wird in der aktuelle iEuroEwing-Studie daher verlassen. Die gesamte Behandlungsdauer beträgt mindestens 12 Monate. Alle Pat. erhalten nach abgeschlossenem Staging insgesamt 9 Zyklen Chemotherapie, alternierend 5 Kurse VDC (Vincristin, Doxorubicin, Cyclophosphamid) und 4 Kurse IE (Ifosfamid und Etoposid), nach dem iEuroEwing-Protokoll. In dieser Zeit werden Pat.- eigene hämatopoetische Stammzellen gesammelt. Die weitere Therapie erfolgt risikoangepasst in den zwei verschiedenen Therapiegruppen.

6.1Risiko-abhängige Therapie

Nach neoadjuvanter Chemotherapie mittels VDC (Vincristin, Doxorubicin und Cyclophosphamid) und IE (Ifosfamid und Etoposid) in beiden Risikogruppen erfolgen die Lokaltherapie und die weitere medikamentöse Therapie nach der Lokaltherapie risikoangepasst.

6.1.1Standard-Risiko

Nach Induktionstherapie mittels VDC/IE Schema erfolgt die Lokaltherapie mit Operation bzw. je nach Befund eine definitive oder zusätzliche Strahlentherapie. In der iEuroEwing-Studie werden aktuell die Auswirkungen unterschiedlicher Bestrahlungsdosen hinsichtlich Toxizität, das Überleben bzw. das Risiko eines Lokalrezidives ausgewertet, indem Pat. in vier Risikogruppen eingeteilt werden und innerhalb der Gruppen in eine niedrige und eine höhere Dosisstufe randomisiert werden. Im Anschluss an die Lokaltherapie erhalten die PatientInnen 5 weitere alternierende Zyklen IE und VC. Der Vorteil einer sechsmonatigen oralen Erhaltungstherapie mit VinoCyc (Vinorelbine und Cylophosphamid) wird ebenfalls aktuell in der iEuroEwing-Studie ausgewertet. Ergebnisse der EURO-E.W.I.N.G 99 und Ewing2008-Studie haben zudem gezeigt, dass Pat. mit einem ungünstigen histologischen Ansprechen auf die neoadjuvante Chemotherapie von einer Hochdosis-Therapie mit Bulsulfan-Melphalan mit anschließender autologen Stammzelltransplantation profitieren.

6.1.2Hohes-Risiko

Pat. mit einer bereits disseminierten Erkrankung bei Diagnose erhalten ebenfalls die alternierenden 9 Kurse VDC/IE. Im Anschluss erfolgt die Lokaltherapie (Operation und/oder Bestrahlung). Zeitgleich zu den ersten drei Zyklen der anschließenden Systemtherapie, bestehend aus fünf alternierenden Kursen IE und VC, erfolgt weiterhin die Bestrahlungstherapie. Die iEuroEwing-Studie wertet ebenfalls in dieser Pat.gruppe den Vorteil einer sechsmonatigen oralen Erhaltungstherapie mit VinoCyc aus. Ergebnisse der abgeschlossenen Ewing2008-Studie zeigten keine Vorteile einer Hochdosistherapie mit Treosulfan-Melphalan und anschließender autologer Stammzelltherapie gegenüber der Standard-Therapie mit VAC in dieser Pat.gruppe.

6.2Therapiemodalitäten

6.2.1Medikamentöse Tumortherapie

Multizentrische, internationale Studien haben Kombinationen aus vier bzw. fünf Medikamenten als Standard etabliert. Sie werden jeweils im Abstand von zwei Wochen +/- 3 Tagen appliziert. Die wirksamsten Substanzen sind, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Etoposid, Ifosfamid und Vincristin. Für Etoposid konnte gezeigt werden, dass vor allem die die Prognose von PatientInnen mit primär nicht-metastasierter Erkrankung verbessert wird. Die orale Erhaltungstherapie mit VinoCyc erfolgt über einen Zeitraum von 6 Monate.

Alle Pat. erhalten nach abgeschlossenem Staging insgesamt 9 Zyklen Chemotherapie, alternierend 5 Kurse VDC (Vincristin, Doxorubicin, Cyclophosphamid) und 4 Kurse IE (Ifosfamid und Etoposid), nach dem iEuroEwing-Protokoll. In dieser Zeit werden Pat.eigene hämatopoetische Stammzellen für eine etwaige autologe Stammzelltransplantation gesammelt.

Eine weitere Verbesserung der Langzeitergebnisse kann möglicherweise durch Verkürzung der Behandlungsintervalle erreicht werden. Eine Intensivierung der Chemotherapie durch Dosiserhöhung von Alkylantien verbessert die Ergebnisse nicht.

6.2.2Autologe Stammzelltransplantation

Eine autologe Stammzelltransplantation ermöglicht Intensivierung myelosuppressiver Chemotherapie und kann zu einer Steigerung der Remissionsraten bei malignen Erkrankungen führen. Es konnte in einer randomisierten Phase-III-Studie gezeigt werden, dass Pat. mit einem lokalisierten großen Tumor (> 200ml) schlechtem histologischen Ansprechen von einer Hochdosis-Chemotherapie mit Busulfan-Melphalan und anschließender autologer Stammzelltransplantation profitieren.

6.2.3Nebenwirkungen der medikamentösen Tumortherapie

Die häufigsten schweren Nebenwirkungen (Grad 3/4) sind Folgen der Knochenmarktoxizität mit Leukozytopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie und Anämie. Zur Reduktion des Risikos von Infektionen in Neutropenie ist die prophylaktische Gabe von G-CSF möglich.

Schwere nicht-hämatologische Nebenwirkungen sind vor allem Übelkeit/Erbrechen, Mukositis, Kardio-, Nephro- und Neurotoxizität. Ältere Pat. leiden oft deutlich mehr unter schweren Nebenwirkungen als Kinder. Sollte eine Ifosphamid-induzierte Enzephalopathie auftreten, sollte eine präventive intravenöse Gabe von Methylen-Blau vor dem nächsten Zyklus erfolgen.

Nebenwirkungen der Strahlentherapie sind abhängig von Lokalisation und Größe des Bestrahlungsfeldes.

Pat. mit Ewing Sarkom haben ein erhöhtes Risiko für Zweitneoplasien, vor allem in Folge der antineoplastischen Therapie. Vermehrt beobachtet wurden Sarkome (nicht Ewing) und Karzinome im Bestrahlungsfeld, sowie myeloische Neoplasien (AML, MDS) nach hochdosierter Therapie mit Alkylantien und Topoisomerase-Inhibitoren.

6.2.4Bisphosphonate

Bei sekundärer ossärer Manifestation von Malignomen können Bisphosphonate oder RANKL-Antikörper das Risiko ossärer Komplikationen reduzieren und den Progress der ossären Metastasierung verzögern. Die Ewing2008-Studie hat für Pat. mit lokalisierter Erkrankung überprüft, ob eine ergänzende Bisphosphonattherapie das Überleben verbessert. Es konnte keine Verbesserung durch zusätzliche Bisphosphonattherapie nachgewiesen werden.

6.2.5Lokale Therapie des Primärtumors

Operation und Bestrahlung sind effektive Maßnahmen zur lokalen Kontrolle. Retrospektive Analysen zeigen einen Vorteil für die Operation oder für die Kombination von Operation und Bestrahlung.

6.2.5.1Operation

Ziel der Operation ist die R0-Resektion. Technik und Umfang sind abhängig von der Lokalisation und der Größe des Primärtumors. Da die Operation einen sehr hohen Stellenwert in der Behandlung der Erkrankung hat, sollte sie nur von Operateur(inn)en durchgeführt werden, die eine große Erfahrung mit diesen Operationen haben. Eine Tumordebulking-Operation sollte, bis auf in wenigen Notfällen, nicht erfolgen. Eine Herausforderung besteht nach wie vor darin, nach welcher Bildgebung, der initialen- oder Verlaufs-Bildgebung, sich die Resektionsränder richten. Eine besondere interdisziplinäre Herausforderung ist die Primärlokalisation im Becken.

6.2.5.2Bestrahlung

Das Ewing Sarkom ist ein strahlensensitiver Tumor. Die Indikation zur Strahlentherapie, mittels Photonen oder Protonen richtet sich nach der Radikalität der Operation und dem histologischen Ansprechen auf die Primärtherapie. Die Bestrahlung wird häufig im Rahmen eines trimodalen Behandlungsansatzes durchgeführt. Bei Inoperabilität ist die definitive Strahlentherapie eine Alternative in der Lokaltherapie. Eine präoperative Bestrahlung erfolgt bei zu erwartender knapper Resektion oder bei Tumorprogress unter Chemotherapie. Postoperativ wird die Bestrahlung oftmals nach R1- oder R2-Resektion eingesetzt. Eine postoperative Bestrahlung ist ebenfalls im Falle einer R0-Resektion indiziert, wenn >10% vitale Tumorzellen in dem Tumormaterial zu finden sind oder einem Tumorvolumen von >200ml zum Zeitpunkt der Diagnose bei initial großem Tumor. Andere Situationen, in denen Pat. von einer postoperativen Bestrahlung profitieren, sind die Operation des Tumors vor der Chemotherapie oder beim Vorliegen pathologischer Frakturen. Weiterhin erfolgt die postoperative Bestrahlung in primären Beckentumoren und häufig ebenfalls in speziellen Lokalisationen wie Rippen und Pleura, sowie spinalen, paraspinalen, parameningealen und kraniofazialen Bereichen.

Besonders in komplexen Situationen kommen hochkonformale Bestrahlungstechniken wie die intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) oder die Protonentherapie (PT) zum Einsatz, da sie eine hohe Intensität und eine gute Normalgewebsschonung erlauben. Auch in lokalisierten Stadien wird die Strahlentherapie meist mit einer Chemotherapie kombiniert. Im Rahmen der Bestrahlung sind dabei kumulative Gesamtdosen von 45 Gray (Gy) bis etwa 60 Gy üblich. Höhere Dosierungen scheinen eine verbesserte Tumorkontrolle zu zeigen, sind jedoch aktuell nicht Behandlungsstandard. Zusätzlich zu dem eigentlichen Tumorgebiet werden heute meist Sicherheitssäume von 1-2 cm zur Erfassung eventueller subklinischer Läsionen eingeplant. Während der Behandlungsserie erfolgen dann oftmals noch Feldverkleinerungen auf das Hochrisikogebiet wie Tumorbett bzw. Resttumor. Die aktuell laufende iEuroEwing-Studie wertet die Auswirkung unterschiedlicher Bestrahlungsdosen, bzw. einer Dosiseskalation der Bestrahlung auf Toxizität, das Überleben bzw. das Risiko eines Lokalrezidives aus. Pat. werden in vier Risikogruppen eingeteilt und innerhalb der Gruppen in eine Standard- und eine höhere Dosisstufe randomisiert.

6.2.6Lokale Therapie von Metastasen

Die Resektion von Lungenmetastasen ist mit einer günstigeren Prognose assoziiert. Sie wird bei Pat. mit primär pulmonaler Metastasierung empfohlen sofern nach der Induktionschemotherapie noch Lungenmetastasen nachweisbar sind. Die Studien Euro E.W.I.N.G. 99 und Ewing2008 konnten bei pulmonalen Metastasen keinen Vorteil einer Hochdosischemotherapie mit Busulfan/Melphalan im Vergleich zur Standard VAI-Therapie mit Ganzlungenbestrahlung zeigen. Auch Patienten mit multiplen Knochenmetastasen profitieren von einer möglichst umfangreichen lokaltherapeutischen Behandlung.

6.3Besondere Situationen

6.3.1Rezidiv

Die Prognose im Rezidiv ist ungünstig. Die 5-Jahresüberlebensraten liegen unter 20%. Der wichtigste prognostische Faktor ist die Zeit von der Erstdiagnose bis zum Rezidiv. Pat. mit einem Intervall < 2 Jahren haben eine 5-Jahres-Überlebensrate von 7%, bei einem Intervall > 2 Jahre von 29-30%. Positive prognostische Parameter sind ein ausschließlich lokales Rezidiv, ein isoliertes pulmonales Rezidiv, junges Lebensalter und niedriges LDH-Level.

Ein experimenteller kurativer Therapieansatz im Rezidiv ist die Intensivierung der Chemotherapie mit anschließender autologer oder allogener Stammzelltransplantation, ein Überlebensvorteil konnte bisher bei allogener Stammzelltransplantation jedoch nicht gezeigt werden.

Die randomisierte rEECur-Studie testete Chemotherapieansätze im Rezidiv. Entsprechend erster Zwischenanalysen der rEECur-Studie ist Hochdosis-Ifosfamid effektiver bezüglich des Überlebens, ohne eine erhöhte Toxizität zu verursachen. Die bereits geschlossenen Arme Irinotecan/Temozolomid, Gemcitabine/Docetaxel, sowie Topotecan/Cyclophosphamid sind ebenfalls effektive Therapeutika, erstere sollten jedoch nicht als erste Wahl eingesetzt werden (EudraCT-Nr. 2014-000259-99). Molekular zielgerichtete Therapien, bespielweise eine Phase-I-Studie mit TK216, einem molekularen Inhibitor des Downstream-Effekts von EWS-FLI1, sind ebenfalls Gegenstand der aktuellen Forschung.

Ein weiterer Therapieansatz ist die Gabe von Anti-GD2-Antikörpern, da GD2 teilweise bei Ewing Sarkomen exprimiert wird. Weitere Studien in Europa beschäftigen sich mit Metformin als Erhaltungstherapie (NCT04758000), der Gabe des Tyrosinkinase-Inhibitors Regorafenib (NCT05395741) oder Anti-GD2 CAR T-Zellen (NCT03373097) im Rezidiv.

Kinder und Jugendliche mit Rezidiven können für eine molekulare Aufarbeitung in das INFORM (INFORM – INdividualized Therapy FOr Relapsed Malignancies in Childhood) -Programm aufgenommen werden. Dort werden Tumorproben nach heutigem Standard molekulargenetisch charakterisiert. Die behandelnden Ärzte können die gewonnenen Informationen möglichweise für eine gezielte Rezidivtherapie nutzen. Neben der INFORM Studie wird in Heidelberg das NCT Master-Programm für Erwachsene angeboten.

6.3.2Extraossäre Manifestationen

Extraossäre Manifestationen sind seltener, machen aber bei Erwachsenen 20-25% der Ewing Sarkome aus. Charakteristisch ist eine schmerzlose Schwellung. Weitere Symptome entstehen durch Infiltration benachbarter Strukturen.

Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 20 Jahren. Häufigste Primärlokalisationen sind Thorax (Synonym: Askin-Tumor), untere Extremitäten, paravertebrale Region und Retroperitoneum. Extraossäre Ewing Sarkome können fast in jedem Körperteil auftreten.

Bei Erstdiagnose liegen häufig bereits pulmonale und / oder ossäre Metastasen vor. Die Therapiekonzepte sind identisch mit denen des primär ossären Ewing Sarkoms.

7Rehabilitation

Operation, Strahlentherapie und medikamentöse Tumortherapie können zu Therapiefolgestörungen unterschiedlichen Schwergrades führen, die gezielte rehabilitative Maßnahmen erfordern. Dazu kommen die besonderen psychischen und sozialen Auswirkungen einer Krebserkrankung von Kindern und Jugendlichen bzw. Heranwachsenden und jungen Erwachsenen.

Die Pat. sollen über die Möglichkeiten ambulanter und stationärer Rehabilitationsmaßnahmen sowie weiterer Ansprüche, die sich aus dem Sozialrecht ergeben, frühzeitig informiert werden. Hinsichtlich der Rehabilitationsklinik sollen die Wünsche der Pat. berücksichtigt werden (§9 SGB IX). Dennoch sollte eine Empfehlung für eine Klinik mit onkologischem Schwerpunkt abgegeben werden, die besondere Erfahrung auch in der Altersgruppe der Ewing Sarkom-Pat. hat. Des Weiteren ist Erfahrung mit Patienten nach großen Tumoroperationen des Skelettsystems sinnvoll, um eine gezielte Physiotherapie zu gewährleisten.

8Nachsorge

Die Nachsorge von Pat. mit Ewing Sarkom erfolgt strukturiert. Ziele der Nachsorge sind die frühzeitige Diagnose eines Rezidivs mit dem Ziel der Erhöhung der Heilungschance, die Erkennung von Nebenwirkungen der Therapie und Vorsorge. Zu den Langzeitnebenwirkungen der Tumortherapie gehören u. a. Endokrinopathien einschl. Fertilität , Kardiotoxizität , Nephrotoxizität, Neurotoxizität, neurokognitive Defizite, Osteoporose, psychosoziale Probleme und Zweitneoplasien. Das individuelle Risiko für klinisch relevante Spätfolgen ist abhängig von Art und Intensität der durchgeführten Therapie, sowie von individuellen Risikofaktoren einschließlich Lebensstil.

9Literatur

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  22. Foulon S, Brennan B, Gaspar N, et al. Can postoperative radiotherapy be omitted in localized standard-risk Ewing sarcoma? An observational study of the Euro-E.W.I.N.G group. Eur J Cancer. 2016;61:128-136. DOI:10.1016/j.ejca.2016.03.075

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  33. Worst BC, van Tilburg CM, Balasubramanian GP, et al. Next-generation personalised medicine for high-risk paediatric cancer patients - The INFORM pilot study. Eur J Cancer. 2016;65:91-101. DOI:10.1016/j.ejca.2016.06.009

  34. Horak P, Klink B, Heining C, et al. Precision oncology based on omics data: The NCT Heidelberg experience. Int J Cancer. 2017;141:877-886. DOI:10.1002/ijc.30828

  35. van Dorp W, Mulder RL, Kremer LC, et al. Recommendations for premature ovarian insufficiency surveillance for female survivors of childhood, adolescent, and young adult cancer: a report from the International Late Effects of Childhood Cancer Guideline Harmonization Group in collaboration with the PanCareSurFup consortium. J Clin Oncol. 2016;34:3440-3450. DOI:10.1200/JCO.2015.64.3288

  36. Skinner R, Mulder RL, Kremer LC, et al. Recommendations for gonadotoxicity surveillance in male childhood, adolescent, and young adult cancer survivors: a report from the International Late Effects of Childhood Cancer Guideline Harmonization Group in collaboration with the PanCareSurFup consortium. Lancet Oncol. 2017;18:e75-e90. DOI:10.1016/S1470-2045(17)30026-8

  37. Armenian SH, Hudson MM, Mulder RL, et al. Recommendations for cardiomyopathy surveillance for survivors of childhood cancer: a report from the International Late Effects of Childhood Cancer Guideline Harmonization Group. Lancet Oncol. 2015;16:e123-136. DOI:10.1016/S1470-2045(14)70409-7

  38. Ranft A, Seidel C, Hoffmann C, et al. Quality of survivorship in a rare disease: clinicofunctional outcome and physical activity in an observational cohort study of 618 long-term survivors of Ewing sarcoma. J Clin Oncol. 2017;35:1704-1712. DOI:10.1200/JCO.2016.70.6226

  39. Ishida Y, Maeda M, Adachi S, et al. Secondary cancer after a childhood cancer diagnosis: viewpoints considering primary cancer. Int J Clin Oncol. 2018;23:1178-1188. DOI:10.1007/s10147-018-1303-6

10Aktive Studien

  • iEuroEwing: International Randomised Controlled, Phase 3 Trial for the Treatment of Newly Diagnosed Ewing Sarcoma Family of Tumors (EudraCT number: 2019-004153-93)

  • Italien: Observational Study on Skeletal Ewing's Sarcoma (EWOss) (NCT04845893)

  • Frankreich: Long Term Brain Toxicity of Chemotherapy in Patients Treated for a Bone TumorDuring Childhood or Adolescence (NCT05071001)

  • Italien: Dietary Habits, Metabolome, Immune Profile and Microbiota in Patients With Bone Sarcoma (NCT04735289)

  • Frankreich: Combination of Pembrolizumab and Cabozantinib in Patients With Advanced Sarcomas (PEMBROCABOSARC) (NCT05182164)

  • Schweden: Use of GnRHa During Chemotherapy for Fertility Protection (NCT05328258)

  • Frankreich: A Phase II Study Evaluating Efficacy and Safety of Regorafenib in Patients With Metastatic Bone Sarcomas (REGOBONE) (NCT02389244)

  • Frankreich: Efficacy and Safety of Regorafenib as Maintenance Therapy After First-line Treatment in Patients With Bone Sarcomas (REGOSTA) (NCT04055220)

  • Spanien: Multicohort, Phase II Trial of Trabectedin and Low-dose Radiation Therapy in Advanced/Metastatic Sarcomas (SYNERGIAS) (NCT05131386)

  • Frankreich: A Post-treatment Program to Identify and Manage Complications Related to Oncology or Hematology Treatments in Cancer Survivors. (PASCA) (NCT04671693)

  • Register

    • iEuroEwing: International Randomised Controlled, Phase 3 Trial for the Treatment of Newly Diagnosed Ewing Sarcoma Family of Tumors.

    • INFORM: INdividualized therapy FOr Relapsed Malignancies in Childhood

  • Aktuelle Phase II/III Rezidivstudien in Deutschland:

    • rEECur: An international randomised controlled trial of chemotherapy for the treatment of recurrent and primary refractory Ewing sarcoma (EudraCT Number: 2014-000259-99)

    • CAMPFIRE: A Study of Abemaciclib (LY2835219) in Participants With Ewing's Sarcoma NCT05440786)

    • Study Of Palbociclib Combined With Chemotherapy In Pediatric Patients With Recurrent/Refractory Solid Tumors NCT03709680 in Deutschland ab 2023

  • Aktuelle Phase I/II Rezidivstudien in Europa:

    • Italien: Anti-GD2 CAR T Cells in Pediatric Patients Affected by High Risk and/or Relapsed/Refractory Neuroblastoma or Other GD2-positive Solid Tumors (NCT03373097)

    • Italien: Metformin as Maintenance Therapy in Patients With Bone Sarcoma and High Risk of Relapse (Metform-Bone) (NCT04758000)

    • Polen: Regorafenib in Patients With Refractory Primary Bone Tumors (Regbone) (NCT05395741)

11[Kapitel nicht relevant]

12[Kapitel nicht relevant]

13[Kapitel nicht relevant]

15Anschriften der Verfasser

Prof. Dr. med. Thomas Brodowicz
Medizinische Universität Wien
Klinik f. Onkologie
Währinger Gürtel 18 - 20
A-1090 Wien
Prof. Dr. med. Uta Dirksen
Universitätsklinikum Essen
Klinik für Kinderheilkunde III
Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Hufelandstr. 55
45122 Essen
Prof. Dr. Wolfgang Hartmann
Universitätsklinikum Münster
Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie
Domagkstr. 17
48149 Münster
Dr. med. Yvonne Hummel
Stadtspital Triemli / Zürich
Klinik f. medizinische Onkologie
Birmensdorfer Str. 497
CH-8936 Zürich
Josephine Kersting
Universitätsklinikum Essen (AöR)
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Kinderheilkunde III
Hufelandstraße 55
45147 Essen
Dr. med. Klaus Kraywinkel
Zentrum für Krebsregisterdaten
Robert Koch-Institut
General-Pape-Straße 62-66
12101 Berlin
PD Dr. med. Peter Reichardt
HELIOS Klinikum Berlin-Buch
Klinik für Interdisziplinäre Onkologie
Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg
Schwanebecker Chaussee 50
13125 Berlin
Prof. Dr. Beate Timmermann
Universitätsklinikum Essen
Westdeutsches Protonentherapiezentrum
Hufelandstr. 55
45122 Essen

16Offenlegung potentieller Interessenkonflikte

Autor*in Anstellung1 Beratung / Gutachten2 Aktien / Fonds3 Patent / Urheberrecht / Lizenz4 Honorare5 Finanzierung wissenschaftlicher Untersuchungen6 Andere finanzielle Beziehungen7 Persönliche Beziehung zu Vertretungsberechtigten8
Brodowicz, Thomas
Medizinische Universität Wien
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Dirksen, Uta
Universitätsklinikum Essen
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Hardes, Jendrik
Universitätsklinikum Essen
Nein
Nein
Nein
Nein
Ja
Implantcast, Buxtehude
Ja
Implantcast, Buxtehude, Vereinigung Kinderorthopädie, LMU München, Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik
Nein
Hartmann, Wolfgang
Universitätsklinikum Münster
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Hummel, Yvonne
Kantonsärztlicher Dienst Kanton Solothurn Kantonsärztlicher Dienst Kanton Aargau
Ja
Leiterin des Vertrauensärztlichen Dienstes der Krankenversicherung Sanitas, Schweiz, bis 12/2019
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Kersting, Josephine Eine Erklärung liegt noch nicht vor
Kraywinkel, Klaus
Robert Koch-Institut, Berlin
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Reichardt, Peter
Helios Klinikum Berlin-Buch GmbH
Ja
Bayer, Novartis, Roche, Deciphera, Mundibiopharma, PharmaMar, Blueprint Medicines, GSK, Boehringer Ingelheim
Nein
Nein
Ja
Clinigen, Deciphera, PharmaMar, Boehringer Ingelheim
Nein
Nein
Nein
Timmermann, Beate
Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen (WPE)
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
1 - Gegenwärtiger Arbeitgeber, relevante frühere Arbeitgeber der letzten 3 Jahre (Institution/Ort)
2 - Tätigkeit als Berater*in bzw. Gutachter*in oder bezahlte Mitarbeit in einem wissenschaftlichen Beirat / Advisory Board eines Unternehmens der Gesundheitswirtschaft (z. B. Arzneimittelindustrie, Medizinproduktindustrie), eines kommerziell orientierten Auftragsinstituts oder einer Versicherung
3 - Besitz von Geschäftsanteilen, Aktien, Fonds mit Beteiligung von Unternehmen der Gesundheitswirtschaft
4 - Betrifft Arzneimittel und Medizinprodukte
5 - Honorare für Vortrags- und Schulungstätigkeiten oder bezahlte Autor*innen oder Koautor*innenschaften im Auftrag eines Unternehmens der Gesundheitswirtschaft, eines kommerziell orientierten Auftragsinstituts oder einer Versicherung
6 - Finanzielle Zuwendungen (Drittmittel) für Forschungsvorhaben oder direkte Finanzierung von Mitarbeiter*innen der Einrichtung von Seiten eines Unternehmens der Gesundheitswirtschaft, eines kommerziell orientierten Auftrags-instituts oder einer Versicherung
7 - Andere finanzielle Beziehungen, z. B. Geschenke, Reisekostenerstattungen, oder andere Zahlungen über 100 Euro außerhalb von Forschungsprojekten, wenn sie von einer Körperschaft gezahlt wurden, die eine Investition im Gegenstand der Untersuchung, eine Lizenz oder ein sonstiges kommerzielles Interesse am Gegenstand der Untersuchung hat
8 - Persönliche Beziehung zu einem/einer Vertretungsberechtigten eines Unternehmens der Gesundheitswirtschaft

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