Oberbürgermeister Axel Jahnz (r.) weist dem Staatssekretär Heiger Scholz (2. v. r.) den Blick zur Kamera
Krankenhaus

Krankenhaus auf Spur

Von
Staatssekretär Heiger Scholz (SPD) macht sich vor Ort ein Bild von den Entwicklungen des neuen Klinikums

Die Zukunft des Delmenhorster Krankenhauses entwickelt sich in vielen Schritten. Nun war der Staatssekretär im Niedersächsischen Gesundheitsministerium, Heiger Scholz (SPD) auf Kurzbesuch an der Wildeshauser Straße und machte sich ein persönliches Bild von der Lage.

„Wir können 1,2 Millionen Menschen versorgen“

Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Deniz Kurku (SPD) setzte sich Scholz dem Krankenhaus-Geschäftsführer Florian Friedel gegenüber und führte aus, welche Bedeutung das Delmenhorster Klinikum in der niedersächsischen Krankenhausplanung spiele: „Delmenhorst ist kein kleines Krankenhaus, auch wenn einige das meinen. In unserer Planung ist es mindestens ein mittelgroßes“. Und Friedel ergänzte: „Nach 30 Minuten Fahrzeit mit dem Auto können etwa 1,2 Millionen Menschen unser Krankenhaus erreichen, wir sind gewissermaßen ein überregionaler Leuchtturm“. Die zentrale Lage in einer Stadt zwischen zwei Großstädten mag für die Landesregierung ein guter Grund sein, das Klinikum in Delmenhorst wachsen zu lassen. Außerdem sei die Planung sehr gut zu bewerkstelligen, fügte Scholz hinzu: „Das Gelände gehört bereits der Stadt, es gibt auch einen Bebauungsplan, das erleichtert die Planungen massiv“.

Was macht Bremen?

Womit die Planung allerdings steht und fällt, hängt an einer möglichen Kooperation zwischen Niedersachsen und Bremen. Auf Anfrage des DELME REPORT führte Scholz aus, dass zwar die Freie Hansestadt Bremen regelmäßig in Hannover vorstellig und sich eine engere Zusammenarbeit wünschen würde. Denn den bremischen Kliniken geht es finanziell schlecht. Scholz beharre aber auf seinem Standpunkt: „Wir schicken unsere Patienten aus den östlich von Bremen liegenden Landkreisen in die Bremer Krankenhäuser, das muss ja wohl reichen“. Nur hatte er in seiner Argumentation vergessen, dass mittlerweile Patienten eher Kostentreiber denn Einnahmequellen sind. Kurz: Bremen verdient mit niedersächsischen Patienten vermutlich zunächst kein Geld und muss dann auch noch draufzahlen.

Doch bis Ende der Wahlperiode wird sich an der ablehnenden Haltung gegenüber einer Kooperation vermutlich nichts mehr ändern. Würde Niedersachsen zukünftig allerdings eine Kooperation mit Bremen eingehen, würde dies die gesamte Krankenhausplanung im Nordwesten über den Haufen werfen müssen. Es wäre dann zu fragen, ob Delmenhorst zukünftig überregional stärker in den Osten, also die Stadt Bremen hineinwirken würde, oder ob Bremen seine eigenen Patienten weiterhin selbst versorgen wird.

Planungen sind auf gutem Weg

Der Neubau ist nach Meinung von Scholz, Friedel und Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) aber auf einem guten Weg. „Die Ausschreibung für den Abriss der alten Kinderklinik läuft und wir werden pünktlich im März mit den Abrissarbeiten beginnen können“, sagt Friedel. Auf dem Areal der alten Kinderklinik wird dann das neue Parkhaus errichtet. Anschließend kann der jetzige Parkplatz aufgehoben und mit dem neuen Krankenhaus überbaut werden.

Ende des Jahres werden die Planungsunterlagen fertiggestellt sein, anhand derer dann die Landesregierung über die weitere Förderung entscheiden wird.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner