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Leo Schrell: Kreiskliniken bleiben unter kommunalen Trägerschaft
Medizinische Versorgung

Leo Schrell: Kreiskliniken bleiben unter kommunalen Trägerschaft

Die Teilnehmer des Informationsgespräches Leo Schrells mit dem Kolpingwerk-Bezirk Mittel-Donau. Schrells Fazit: Die Kreiskliniken Dillingen sollen unter kommunaler Trägerschaft bleiben. Foto: Landratsamt Dillingen

Die Kreiskliniken Dillingen sollen unter kommunaler Trägerschaft bleiben. Dafür sprach sich jetzt der Dillinger Landrat Leo Schrell aus. Das sind seine Gründe.

Ein klares Bekenntnis zur kommunalen Trägerschaft der Kreiskliniken hat Landrat Leo Schrell beim Informationsgespräch mit dem Kolpingwerk Bezirk „Mittel Donau“ abgegeben. Dazu begrüßte Schrell neben den rund 30 interessierten Kolpingschwestern und –brüdern unter anderem den Regionalbeauftragten im Kolpingwerk, Jakob Kehrle aus Höchstädt, sowie den Bezirksvorsitzenden Gebhard Hummel aus Lauingen. Kehrle und Hummel betonten unisono, dass sich die Kolpingmitglieder auf allen politischen Ebenen von der Kommunal- bis zur Bundespolitik auf der Basis der Werte des Kolpingwerkes aktiv einbringen werden. Dabei ginge es um die Gesundheitsversorgung vor dem Hintergrund der sozialen Verantwortung allen Menschen gegenüber. Deshalb sei für die Kolpingmitglieder die zukunftsfähige und vor allem wohnortnahe medizinische Versorgung von großer Bedeutung. Dabei dürfe an der kommunalen Trägerschaft, die Gestaltungsspielraum eröffne, nicht gerüttelt werden, so Kehrle.

Leo Schrell: Die Kliniken sind unverzichtbar

Landrat Leo Schrell betonte, dass die jährlichen Fehlbeträge der Kreiskliniken in hohem Maße den von der Bundespolitik gesetzten Rahmenbedingungen geschuldet seien. Er bezeichnete die Kliniken im Landkreis als unverzichtbare Einrichtung der Daseinsvorsorge, die vor allem im ländlichen Raum eine flächendeckende medizinische Versorgung und damit gleichwertige Lebensverhältnisse gewährleisten.

Aussprache gegen Bertelsmann-Studie

Kritik übte der Landrat deshalb an der jüngsten Studie der Bertelsmann-Stiftung. Danach müsse mehr als jedes zweite der knapp 1.400 Krankenhäuser in Deutschland geschlossen werden sollte, damit die Versorgung der Patienten verbessert werden kann. „Danach würde im Landkreis Dillingen dann rechnerisch kein Krankenhaus mehr bestehen, obwohl es im Landkreis Dillingen derzeit pro circa 300 Einwohner nur ein Krankenhausbett gibt“, erklärte Schrell und machte deutlich, dass die Studie inhaltlich für ihn völlig inakzeptabel sei. Bundessweit sei derzeit eine wesentlich höhere Bettendichte zu verzeichnen, nämlich pro circa 180 Einwohner ein Bett. „Der Landkreis Dillingen hat demnach seinen Beitrag zum Abbau der Betten bereits geleistet“, betonte der Landrat.

Ärztlicher Nachwuchs ist essentiell

Zudem machte der Landrat deutlich, dass im Kreistag fraktionsübergreifend Einvernehmen darüber bestehe, dass Vorteil einer kommunalen Trägerschaft sei, das medizinische Angebot bedarfsgerecht ausrichten zu können. „Dabei hat die Sicherstellung einer wohnortnahen Patientenversorgung oberste Priorität“, erläuterte Schrell. So würden sich rein gewinnorientierte Kliniken in privater Trägerschaft weder eine Notfallambulanz noch eine Geburtshilfe leisten. Auch könnte für die Region ohne die Kreiskliniken kaum ärztlicher Nachwuchs im Bereich der niedergelassenen Ärzte sowie der Fachärzte gewonnen werden. Diese seien für die Sicherstellung der haus- und fachärztlichen Versorgung jedoch elementar wichtig.

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