Ministerin fordert Klarheit: Ottweiler Klinik vor dem Aus?

Die Klinik ín Ottweiler soll geschlossen werden, die Abteilungen nach St. Wendel verlagert werden

Die Klinik ín Ottweiler soll geschlossen werden, die Abteilungen nach St. Wendel verlagert werden

Foto: Andreas Schlichter
Von: Ralph Stanger

Ottweiler – Es bebt wieder in der saarländischen Krankenhaus-Landschaft: Die Marienhaus-Unternehmensgruppe plant offenbar, ihre Klinik in Ottweiler bis Ende 2021 zu schließen. Die 365 Mitarbeiter sollen nach St. Wendel wechseln. Gesundheitsministerin Monika Bachmann (69, CDU) reagierte mit Unverständnis auf die Planspiele, über über die sie offenbar erst aus der „Saarbrücker Zeitung“ erfahren hat.

Sie fordert die Träger auf, unverzüglich die Belegschaften und Bürger zu informieren, wie es um die Krankenhaus-Standort in Ottweiler, aber auch in Losheim und Lebach (Träger: CTT) ist. Ihr lägen bisher keine Erkenntnisse vor, wonach eine Schließung bevorsteht. Bachmann: „Wenn trotz erheblicher Millionen-Investitionen der Landesregierung ein Standort nicht wirtschaftlich betrieben werden könne, müsse der Träger dies auch sagen.“

Die Gewerkschaft „Verdi“ hält die Zusammenarbeit der Kliniken im Saarland angesichts teilweise erheblicher wirtschaftlicher Probleme vieler Krankenhäuser für unverzichtbar, „wenn im Saarland auch in der Zukunft eine stationäre Krankenversorgung in öffentlicher, freigemeinnütziger und christlicher Trägerschaft und gesamtgesellschaftlicher Verantwortung betrieben werden soll“.

Verdi-Pflegebeauftragter Michael Quetting: „Ob in Wadern, Dillingen, Rodalben, St. Goar oder Oberwesel – die Schließung der Krankenhäuser erfolgt nach einer Logik des Geldes und der Anarchie.“ Letztlich sei das Problem nur lösbar, wenn die Finanzierungsgrundlagen geändert und die Krankenhäuser in öffentlicher Hand geführt werden.

Weil bis zum Jahr 2025 im Saarland nur 308 Millionen Euro an Investitionsmitteln zur Verfügung stünden, sicherte Ministerin Bachmann zu, „dass die vorhandenen Mittel bedacht und an den richtigen Standorten investiert werden“. Die Mittel soll dort eingesetzt werden, nicht dort, wo in Zukunft medizinische Versorgung gesichert wird.

BILD Kaufberater: Hier gibt es die besten Produkte im Test!