Main-Echo Pressespiegel

Klinikum Aschaffenburg-Alzenau: Sorge wegen roter Zahlen

Finanzen: Reuter deutet Belastungsgrenze an
Die Sor­ge in der Po­li­tik an­ge­sichts an­hal­ten­der ro­ter Zah­len des Kli­ni­kums Aschaf­fen­burg-Al­zenau wächst. Das ist am Frei­tag bei der Sit­zung des Kran­ken­haus­zweck­ver­bands in Aschaf­fen­burg deut­lich ge­wor­den. Auch Zweck­ver­bands­vor­sit­zen­der und Land­rat Ul­rich Reu­ter (CSU), ein Ver­fech­ter der kom­mu­na­len Trä­ger­schaft des Kli­ni­kums, ließ erst­mals öf­f­ent­lich durch­bli­cken, dass es ei­ne Be­las­tungs­g­ren­ze gibt.

Das seit 2015 fusionierte Klinikum Aschaffenburg-Alzenau wird von Stadt und Kreis Aschaffenburg getragen. Politiker beider Gebietskörperschaften, allen voran Oberbürgermeister Klaus Herzog (SPD) und Landrat Reuter, betonen, dass sie es für wichtig erachten, das Krankenhaus im Sinne einer guten Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand zu behalten.

In den vergangenen Jahren ist der Zuschussbedarf für das Klinikum jedoch gestiegen. Dadurch werden die Haushalte von Stadt und Landkreis belastet.

Der Zweckverbands-Haushalt, der am Freitag zur Abstimmung stand und einstimmig genehmigt wurde, liefert keinen vollständigen Einblick in die Krankenhausbilanz, da das eigentliche Geschäft mit den großen Kostenblöcken wie Personal in eine gemeinnützige GmbH ausgegliedert ist. Klar wurde aber, dass für Verlustübernahmen und Investitionen 18,5 Millionen Euro von Seiten der Träger (Stadt und Kreis) fließen.

Zweckverbandsrat Karsten Klein (FDP) sprach von einer »Größenordnung, die wir auf Dauer nicht stemmen können«. Derzeit sei die Einnahmesituation der Kommunen noch gut, aber sollte sich das ändern, würde die Finanzierung des Klinikums »noch schwieriger«.

Landrat Reuter pflichtete bei, dass die »jetzige Größenordnung nicht tragbar« sei. Als Grund nannte er die nicht ausreichende Finanzierung von Seiten der Bundespolitik und Krankenkassen. »Die Kommunen stehen zur kommunalen Trägerschaft - so lange wir es uns leisten können«, sagte Reuter und schränkte damit erstmals öffentlich die bislang unverbrüchliche Treue zum Klinikum etwas ein.

21.02.2020
mehr unter www.main-echo.de
Schließen Drucken Nach Oben