Die Krankenkassen verklagen Klinken wegen falscher Abrechnungen und wollen Geld zurück. Tausende Fälle führen zu Personalengpässen. Verfahren sind juristisch kompliziert und dauern ein bis zwei Jahre.

Das Detmolder Sozialgericht ächzt weiterhin unter der Klagewelle – die 25 Richter, die für mehr als zwei Millionen Menschen in sieben OWL-Kreisen und Bielefeld zuständig sind, zählten im vergangenen Jahr insgesamt 8220 Verfahren, rund 2400 davon betrafen den Bereich Krankenversicherung. „Das sind 30 Prozent aller Klagen, die bei uns eingehen", sagt Gerichtsvizepräsident Uwe Wacker. Und ein Rückgang sei nicht in Sicht: „Da wird zwischen Kassen und Kliniken bis zum Schluss verbissen gekämpft. Es werden kaum Vergleiche geschlossen."

Die Absender sind stets dieselben: Die Krankenkassen verklagen Kliniken wegen angeblich überhöhter Abrechnungen und verlangen Geld zurück. Doch die Zahl 2400 spiegele die Realität nicht wider – wenn ein Kasse gegen ein Krankenhaus klage, weil es es mit den Rechnungen nicht einverstanden sei, könne es in dieser Klage um Abrechnungen hunderter Versicherter gehen.