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2,4 Millionen für Arbeitserleichterung

Dokumentation soll automatisiert werden

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Dokumentieren ist nicht pflege. Das ärgert viele Mitarbeiter in Krankenhäusern und Heimen. Im Maria-Josef-Krankenhaus wird jetzt darüber geforscht.

wn

Arbeiten gemeinsam an dem Projekt:
Arbeiten gemeinsam an dem Projekt:

Dokumentation – das ist für viele Mediziner und Pflegekräfte ein rotes Tuch. In einem Forschungsprojekt erforscht das Maria-Josef-Hospital auf der Pilotstation B3 ein innovatives Verfahren zur Verringerung der Dokumentationsaufwände für das Pflegepersonal. Gefördert wird es durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen.

Dokumentation und Administration gehören in Krankenhäusern zum Klinikalltag und führen zu einer zusätzlichen Belastung des Pflegepersonals, heißt es in einer Pressemitteilung des Krankenhauses.

Je nach Fachbereich verbringt das Pflegepersonal im Krankenhaus täglich bis zu zwei Stunden damit, die geleisteten Pflegetätigkeiten zu dokumentieren. Das sei eine Leistung, die nicht zur Gesundung des Patienten beiträgt, sondern hauptsächlich einer ordnungsgemäßen Abrechnung und Qualitätssicherung diene, so die Mitteilung.

„Wir freuen uns, dass wir dabei sind und erhoffen uns durch die Teilnahme am Förderprojekt für die Pflegepraxis anwendbare Ergebnisse“, sagt Matthias Apken, Pflegedirektor im Maria-Josef-Hospital. Projektziel ist es, pflegerische Tätigkeiten mithilfe einer innovativen technischen Lösung, basierend auf den Einsatz von Sensorik und Machine Learning, automatisiert aufzunehmen und in einer elektronischen Patientenakte zu dokumentieren.

Dies soll die zeitaufwendige, manuelle Pflegedokumentation auf ein Minimum reduzieren und das Pflegepersonal in der Durchführung pflegefremder Tätigkeiten entlasten.

Besonderes Bestreben ist es, eine praktikable und nutzerorientierte Lösung für alle Beteiligten zu entwickeln.

Die gewonnene Zeit soll zum einen zur Entlastung der Pflegekräfte im Arbeitsalltag führen, zum anderen kann diese Zeit zukünftig zur stärkeren Interaktion zwischen Patient und Pflegekraft genutzt werden. Zusätzliches Ziel ist die Unterstützung des Medizincontrollings, dessen Alltag in vielen Krankenhäusern von Anfragen und Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen bestimmt wird.

Neben dem Maria-Josef-Hospital beteiligen sich aus dem Verbund der St. Franziskus-Stiftung auch das St. Elisabeth-Hospital in Beckum, die Klinik Maria Frieden in Telgte und die FACT IT an dem Projekt. Externe Partner sind das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik sowie der Technologieentwickler Motion Miners GmbH.

Das Forschungsprojekt läuft über 36 Monate bis Ende Oktober 2022. Gefördert wird das Projekt durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen im Zuge des Leitmarktes Gesundheit.NRW. Das Forschungsvorhaben hat ein Gesamtvolumen von rund 2,4 Millionen. Euro (geförderte Summe 1,6 Millionen).

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