1. Startseite
  2. Lokales
  3. Dachau
  4. Dachau

Klinik-Geschäftsführer Gerd Koslowski geht

KommentareDrucken

Eine gute Zusammenarbeit endet: Geschäftsführer Gerd Koslowski (links) – hier mit den Spitzenmedizinern Axel Kleespies (Mitte) und Hjalmar Hagedorn (rechts) – verlässt Dachau.
Eine gute Zusammenarbeit endet: Geschäftsführer Gerd Koslowski (links) – hier mit den Spitzenmedizinern Axel Kleespies (Mitte) und Hjalmar Hagedorn (rechts) – verlässt Dachau. © hab

Amper-Klinik-Geschäftsführer Gerd Koslowski hört zum Ende des Monats nach nur zwei Jahren des Wirkens für die Krankenhäuser Dachau und Indersdorf auf und wechselt in den Vorstand der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg. Sein Abgang wird vielfach bedauert. Kritik gab es an der Kommunikation der Nachricht.

Dachau – Geschäftsführer Gerd Koslowski wird die Amper-Kliniken AG Dachau zum Ende des Monats verlassen. Der 49-Jährige Chef der Krankenhäuser Dachau und Indersdorf habe „ein Angebot erhalten, das er nicht ablehnen konnte“, so Landrat Stefan Löwl. Konkret wechselt Koslowski zur Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg (KJF) und wird dort die Position des Vorstands für Medizin einnehmen. Ein Nachfolger für ihn steht derzeit noch nicht fest.

„Ich bedauere es sehr, dass er geht“, so Löwl, „er hat die vergangenen Monate sehr gute Arbeit geleistet und die Klinik in ein sehr ruhiges Fahrwasser geführt.“ Zur Erinnerung: Vor Koslowskis Antritt im Februar 2018 war das Klinikum Dachau mehrfach wegen gravierender Mängel in der Pflege und Sauberkeit in die in Schlagzeilen geraten. Koslowski selbst eilte der Ruf voraus, gerne einmal bei seinen Arbeitgebern anzuecken. Vor seiner Verpflichtung in Dachau war Koslowski für die Sana Klinik GmbH sowie am Klinikum der Universität München in Großhadern tätig.

Doch während seiner zweijährigen Zeit in Dachau erarbeitete sich der 49-Jährige sogar den Respekt des Betriebsrats. „Er hat für sehr um die Kliniken bemüht und viel erreicht“, so Martin Tobies, Betriebsratsvorsitzender der Amper Kliniken AG, der es allerdings nicht gut findet, dass bereits nach zwei Jahren ein neuer Geschäftsführer kommt. „Für den Betriebsrat ist das schlecht, weil man sich dann wieder neu zusammenraufen muss“, so Tobies.

Koslowski selbst fällt der Abschied „gar nicht so leicht, weil ich mich in Dachau sehr wohl gefühlt habe“. Die 17 Kilometer von seinem Wohnort Fürstenfeldbruck sei er regelmäßig mit dem Rad gefahren. Und gerade weil er nach nur zwei Jahren in Dachau aufhören und das Rad mit dem Auto tauschen muss, um nach Augsburg zu kommen, „war ich hin und hergerissen bei der Entscheidungsfindung. Nur: Ich habe nun die Gelegenheit als Vorstand bei einem der größten Sozialunternehmen in Bayern mit über 70 Einrichtungen und fünf Krankenhäusern zu arbeiten“, so Koslowski, und so ein Angebot bekomme man halt nicht alle Tage.

Koslowskis kurze Amtszeit in Dachau stößt indes bei den Freien Wählern Dachau auf Kritik. Fraktionsvorsitzender Sebastian Leiß fordert in einer Pressemitteilung angesichts „des dann vierten Personalwechsels an der Klinikspitze innerhalb von knapp vier Jahren Kontinuität im Klinikum, insbesondere im Personalbereich“. Bemerkenswert findet Leiß auch die Informationspolitik des Aufsichtsrats. Er habe erst zufällig über die Stellenausschreibung im Internet vom Weggang des Klinikchefs erfahren und wünsche sich Aufklärung und Information. „Offensichtlich fehlt es an Kommunikation“, meint Leiß. Deshalb müssten die Kreisgremien künftig die Auskunfts- und Mitwirkungsrechte des Landkreises als Aktionär besser und gezielter ausüben.

Löwl weist diese Kritik zurück. „Das zuständige Kreisgremium wurde von mir in nichtöffentlicher Sitzung informiert“, so der Landrat, der in Bezug auf Koslowski meint, dass gute Leute in der Branche gefragt seien, und der Klinikchef nun die Karriereleiter nach oben steige.

Helios Regionalgeschäftsführer Süd und Vorstand der Amper Kliniken AG Marcus Sommer sagt über den Abgang des Dachauer Geschäftsführers: „Ich bedauere den Weggang von Gerd Koslowski außerordentlich. Er hat in seiner Zeit in Dachau, gemeinsam mit dem Team vor Ort, viel bewegt und sich mit großem Engagement und Gestaltungswillen an die Aufgaben gemacht.“ So sei unter seiner Leitung ein eigenständiger Fachbereich für Neuroradiologie etabliert und eine neue Wahlleistungsstation sowie ein Erweiterungsbau mit neuen OP-Sälen eröffnet worden. Koslowski habe auch die Weichen für die geplante Einrichtung des Fachbereichs Neurochirurgie in diesem Jahr gestellt. Damit wird das Helios Amper-Klinikum Dachau künftig über 15 Fachbereiche verfügen.

Auch interessant

Kommentare