Im stillgelegten Krankenhaus in Künzelsau wird eine Isolierstation eingerichtet. Das hat die Kreisverwaltung entschieden. Die Klinik zu reaktivieren, kommt aber weiter nicht infrage. Das stationäre Versorgungszentrum im Hohenlohekreis ist auch während der Coronakrise ausschließlich in Öhringen.

Nutzung für mehrere Fälle

Im Gegensatz zu einer klinischen Isolierstation, wie sie im dortigen Krankenhaus aufgebaut wurde, kann die in Künzelsau laut Landratsamt für folgende Fälle genutzt werden: „Menschen mit schwachen Krankheitsanzeichen“, die nicht zu Hause bleiben können, weil dort ältere oder geschwächte Personen leben, die zur Risikogruppe zählen.
Ferner „gesunde Menschen, die von kranken Familienmitgliedern getrennt werden sollen“ sowie „klassische Verdachtspersonen, die etwa aus dem Ausland einreisen“ und zwei Wochen isoliert werden müssen. Außerdem können in der Station „Risikogruppen wie alte oder immunschwache Menschen“ unterkommen, „die von den Familienmitgliedern getrennt untergebracht werden sollen“, Beschäftigte „in systemrelevanten Berufen, die vorsorglich isoliert leben sollen“ sowie Personen, „die aus dem Krankenhaus mit noch schwachen Symptomen entlassen werden“.

Platz für mehr als 50 Personen

Das THW Künzelsau werde die Isolierstation mit Materialien herrichten, die noch aus der Flüchtlingskrise zur Verfügung stünden. Die Gebäudenutzung sei mit der Stadt Künzelsau abgestimmt. Die Isolierstation könne so ab Anfang nächster Woche in Betrieb gehen. Sie biete Platz für mehr als 50 Personen.
Die Aufnahme sei freiwillig. Es handele sich um eine reine Isoliereinrichtung ohne medizinische Versorgung. Das DRK stelle das Essen. Ein Vorteil gegenüber der bestehenden Isolierstation in der Akademie Kupferzell sei, dass die Zimmer Nasszellen hätten.
Der Landkreis behält sich die Möglichkeit vor, falls Bund oder Land doch noch Interesse an einer Nutzung bekunden, die Räumlichkeiten dann anderen Trägern zu übergeben.