Direkt zum Inhalt wechseln
LIVE Neue Nachricht im Liveticker
Klinikum Ernst von Bergmann

Corona-Alarm in Potsdamer Krankenhaus – Das empfiehlt das Robert-Koch-Institut

Bild konnte nicht geladen werden

Die Situation im Potsdamer Klinikum „Ernst von Bergmann“ (EvB) ist ernst. So ernst, dass das Robert-Koch-Institut empfiehlt, das Krankenhaus zu einer reinen Coronavirus-Klinik zu machen, wie die „Potsdamer Neueste Nachrichten“ berichten.

In dem RKI-Befund, der der PNN vorliege, heißt es, dass momentan mehr als 80 stationäre Corona-Patienten in der Klinik seien, von denen ein großer Teil aus dem geriatrischen Bereich stamme. Und: In den kommenden Wochen müsse „mit einer hohen Anzahl an schweren Verläufen mit intensiv- und Beatmungspflichtigkeit gerechnet werden“.

Es gebe zwar Bereiche, in denen keine Covid-19-Patienten untergebracht würden. Die Wahrscheinlichkeit, dass dort auch Covid-19-Patienten liegen, sei allerdings „relativ groß“. Folglich kommt das RKI zu der Empfehlung, zu überlegen, das Krankenhaus „als zentrale Klinik für Covid-19-Patientinnen und Patienten einzurichten“.

Am Samstag wurde bekannt, dass eine 92-jährige Frau in dem Klinikum gestorben war. Der Leiter des Krisenstabs, Michael Ranft, hatte am Donnerstag von einem „hochkomplexen Cluster-Geschehen rund um das Ernst von Bergmann-Klinikum in Potsdam“ gesprochen.


Lesen Sie dazu auch:

53 Neu-Infizierte in Brandenburg bestätigt – 50 Todesfälle

4553! Zahl der Corona-Infektionen steigt in Berlin langsamer – nun 50 Tote


Und Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Grüne) bezeichnete die Häufung von Infektionen am Klinikum als „eine sehr ernste Situation“. Man werde sich aber darauf vorbereiten müssen, dass Covid-19 zunehmend als Krankenhausinfektion und als Krankheit, die sich in Pflegeheimen ausbreite, beschäftigen werde. In Kliniken müsse generell sehr viel getestet werden. Zudem seien ganz klare Auflagen erforderlich und es müsse strikt zwischen Covid-19-Patienten und anderen bis ins Pflegepersonal hinein getrennt werden.

Verfahren gegen Klinik-Personal

Wie B.Z. berichtete, hatte die Stadt Potsdam am Dienstag Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen drei leitende Ärzte und zwei Geschäftsführer eingeleitet. Dem Gesundheitsamt zufolge waren Fallzahlen der Klinik zu Beginn der Krise nur verzögert oder gar nicht weitergegeben worden. Dadurch sei das Zeitfenster zu klein gewesen, um rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten.

Das Krankenhaus wies die Anschuldigungen zumindest teilweise zurück. In einer Erklärung heißt es, dass die Mitarbeiter seit dem 29. März über die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts hinaus auf Corona untersucht worden waren. Dabei seien bis zum 7. April 103 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden, was einer Quote von 4,3 Prozent entspreche und die Klinik damit ähnliche Werte aufweise wie andere Potsdamer Krankenhäuser.

Oberstaatsanwalt Thomas Meyer: „Zunächst muss geprüft werden, ob ein Anfangsverdacht wegen strafbarer Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz besteht.“

Die Lage in Brandenburg

Die Zahl der Infizierten in Brandenburg ist bis Sonntag auf 1973 gestiegen. Das teilte das Gesundheitsministerium mit. Demnach erhöhte sich die Zahl der bestätigten Fälle innerhalb der letzten 24 Stunden mit Stand 10 Uhr um 53. Bisher starben 50 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2; allein 19 in Potsdam. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark zählte elf Tote.

Die höchste Zahl an bestätigten Infizierten mit dem neuartigen Coronavirus gibt es mit Abstand in der Landeshauptstadt Potsdam mit 393 Fällen, gefolgt vom Kreis Potsdam-Mittelmark mit 273 und dem Kreis Barnim mit 207 Infizierten. Die wenigsten nachgewiesenen Fälle meldeten der Landkreis Prignitz (20) und die Stadt Frankfurt (Oder) (22). Im Landkreis Uckermark waren es 26. Über die Osterfeiertage melden nicht alle Gesundheitsämter täglich ihre aktuellen Zahlen.

Mit dpa

Themen: Coronavirus
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.