Pressemitteilung: Auswirkungen der Coronakrise auf die Schönheitschirurgie

Auswirkungen der Coronakrise auf die Schönheitschirurgie

(Düsseldorf, 03. Juli 2020) Auf der Pressekonferenz im Rahmen des medizinischen Fachkongresses der XX. Frühjahrsakademie der VDÄPC vom 02.– 04.07.2020 in Düsseldorf äußert sich erstmals eine deutsche Fachgesellschaft der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie zu den Auswirkungen und Folgen der Corona-Pandemie auf die sogenannte Schönheitsbranche. „Der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie stehen durch COVID-19 einschneidende Veränderungen bevor“, so Prof. Dr. med. Dennis von Heimburg, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Präsident der VDÄPC. „Die Art der Nachfrage nach ästhetischen Behandlungen hat sich seit der Coronakrise verändert“, so von Heimburg. Der Lockdown sorgt bei Patienten für den Wunsch nach straffen Augenpartien und schlanken Körpern. Aber auch mehr Lippenkorrekturen sind gefragt.

Die VDÄPC verzeichnet auch in Coronazeiten eine konstant hohe Nachfrage nach ästhetischen Eingriffen, Tendenz steigend. Die Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden sich jedoch aufgrund der differenzierten Gesetzeslage zurzeit von Bundesland zu Bundesland. Für viele einzelne Praxen bedeutet COVID-19 eine Verminderung der Einnahmen trotz der generell steigenden Nachfrage nach ästhetischen Behandlungen. Für Patienten entstehen bei Eingriffen, die mit einem Klinikaufenthalt verbunden sind, aufgrund des Wechselspiels von Lockdown und Lockerungsmaßnahmen teilweise lange Wartezeiten. „Auch der logistische Mehraufwand durch die erhöhten Schutzmaßnahmen bei Operationen und die damit verbundenen Kosten stellen die Branche langfristig vor neue Herausforderungen“, so Prof. von Heimburg.

Maskenpflicht sorgt für erhöhte Nachfrage im Gesichtsbereich
Patienten fragen seit COVID-19 häufiger nach ästhetischen Eingriffen im Gesicht. Dr. med. Karl Schuhmann, Ästhetisch-Plastischer Chirurg und VDÄPC-Tagungspräsident in Düsseldorf, weiß: „Die Maskenpflicht verändert den Blick in den Spiegel.“ Richtete sich der Blick vieler Menschen nach Meinung von Schuhmann auf das ganze Gesicht, so konzentriert sich die Aufmerksamkeit durch die Maske nun auf die Augenpartie. „Lidstraffungen erleben durch Corona einen Boom“, so der Tagungspräsident. Er beobachtet noch einen weiteren Effekt durch die Maskenpflicht: „Lippenkorrekturen können kurzfristig zu blauen Flecken, Rötungen oder Schwellungen führen. Eine Maske verdeckt Schwellungen nach einer Lippenkorrektur“. Schuhmann sieht darin den Grund der stärkeren Nachfrage nach Lippenkorrekturen. 

Mehr Fettabsaugungen nach Lockdown
„Das Interesse an Fettabsaugungen ist seit der Corona-Pandemie bei Frauen und Männern deutlich angestiegen“, beobachtet Dr. med. Murat Dagdelen, ebenfalls Tagungspräsident der VDÄPC-Frühjahrsakademie. „Während der Zeit im Homeoffice haben viele an Gewicht zugenommen,“ so erklärt Dagdelen die aktuell hohe Nachfrage nach der Entfernung von Fettgewebe.

Neues Körperbewusstsein in der Krise
Viele Patienten nutzen die Coronakrise zur Selbstoptimierung. „Die Patienten haben mehr Zeit, sich mit ihrem Äußeren zu beschäftigen“, stellt Dagdelen fest. „Der Wunsch nach einer frischen Optik führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Anwendungen mit Hyaluron und Botulinumtoxin“, so Dagdelen. Daher erwartet die VDÄPC im Zuge der Lockerungen einen Boom der minimalinvasiven Operationen. „Viele Patienten wollen auf dem veränderten Arbeitsmarkt konkurrenzfähig sein“, erläutert von Heimburg.

Schönheits-OPs in Coronazeiten
Medizinisch notwendige ästhetische Eingriffe werden, wie andere chirurgische Eingriffe, auch in Pandemiezeiten durchgeführt. Bei Behandlungen, die nicht medizinisch notwendig sind, rät die VDÄPC ihren Patienten, die Entscheidung mit Bedacht zu treffen. „Gesundheit geht vor Schönheit“, betont von Heimburg. Die VDÄPC empfiehlt Patienten, vor der Planung einer Schönheits-OP die Möglichkeit einer Online-Beratung zu nutzen. Hier kommt es umso mehr darauf an, einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie zu konsultieren. Gut ausgebildete Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie begreifen die Krise auch als Chance: „Die VDÄPC steht für sorgfältige und individuelle Beratung. Nicht Masse, sondern Qualität zählt“, so der VDÄPC-Präsident.

Welche Trends kommen
Das Streben nach körperlicher Perfektion sowie der Trend zur ästhetischen Körperformung ist weiterhin stark im Kommen. „Durch den Lockdown wird sich der Trend zur Fettabsaugung weiter verstärken“, so von Heimburg. Laut der OP-Statistik 2020 der VDÄPC sind auf Platz eins der Spitzenreiter 2019 bei Männern und Frauen die Behandlungen mit Botulinumtoxin, mit einem Anstieg von 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf dem zweiten Platz liegen die Hyaluronanwendungen, Tendenz ebenfalls steigend. Dicht gefolgt sind diese Eingriffe von den Fettabsaugungen, welche bereits vor COVID-19 einen Anstieg um rund 60 Prozent bei beiden Geschlechtern im Vergleich zum Vorjahr aufzeigten. 

Die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) ist die größte Fachgesellschaft Ästhetischer Chirurgen in Deutschland. Die Mitglieder der VDÄPC sind sowohl niedergelassene Ärzte als auch Klinikärzte auf dem Fachgebiet Plastische und Ästhetische Chirurgie. Die Mitglieder der VDÄPC müssen sich über die Ausbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie hinaus kontinuierlich weiterbilden, um das fachliche Wissen und die praktischen Fertigkeiten auf einem konstant hohen und aktuellen Niveau zu halten.

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