Indes: „Was der Markt machen wird, haben wir nicht im Griff“, verwies er auf die Ausschreibungen. Sollte es zum Beispiel beim Rohbau zu einer Art Monopolstellung der Anbieter kommen, wäre man ein Stück weit davon abhängig. Müller sagte, dass die Kliniken GmbH ein ureigenes Interesse daran habe, keine Mehrkosten zu verursachen: Die Klinik müsse sich selbst tragen. „Das ist auch die Leitplanke für die nächsten Jahre.“
Land fördert ZKL
Das geplante Zentralklinikum wird von Seiten des Ministeriums für Soziales und Integration als beispielhaftes Strukturprojekt im Lande Baden-Württemberg gesehen und wird als Blaupause für andere Landkreise und Klinikverbünde herangezogen. Um das Vorhaben zu unterstützen, haben der Landeskrankenhausausschuss und der Ministerrat die Genehmigungsplanung für das Projekt in das Jahreskrankenhausbauprogramm 2019 aufgenommen, erinnerte Stolpe. Diese wurde mit 9,62 Millionen Euro bewilligt. „Dies ist schon ein eindeutiges Signal der Landesregierung für das geplante Projekt.“ Weiter gehen die Kreiskliniken von einer Fördersumme aus dem Strukturfonds von bis zu 180 Euro aus. Eine Absichtserklärung des Landes liege vor, sagte Stolpe. Hierüber sollen im September oder Oktober weitere Gespräche geführt werden.
Im neuen ZKL werden die Leistungsangebote der jetzigen Kreiskrankenhäuser in Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim sowie das St. Elisabethen-Krankenhaus unter einem Dach zusammengeführt. Bis dahin bleiben die Standorte geöffnet, wie Müller im Rahmen des Pressegesprächs sagte. Zudem müsse in sie investiert werden, damit sie bis zur Eröffnung des ZKL funktionierten.
„Eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten und attraktive Arbeitsplätze für die Mitarbeiter sind die Hauptziele, die wir mit dem ZKL verfolgen“, machte Dammann deutlich.
Rückblick
Mit dem Beschluss des Medizinkonzepts „Lörracher Weg 2.0“ im Jahr 2016 hat der Kreistag die maßgebliche Grundsatzentscheidung zur Neuausrichtung der Krankenhausstrukturen im Landkreis Lörrach getroffen und die Weichen in Richtung Zentralklinikum gestellt. Das soll die medizinische Versorgungsqualität und attraktive Arbeitsplätze im Landkreis Lörrach sichern.
Grundvoraussetzung hierfür ist eine gewisse Größe, die mit der Zusammenführung in ein neuzubauendes Zentralklinikum mit 677 Betten im somatisch-psychosomatischen Bereich plus acht psychosomatische tagesklinische Plätze erreicht wird, wie es seitens der Kreisverwaltung heißt.
Spatenstich für das Großprojekt ist der 9. November. Dann soll die Baustelle vorbereitet werden. Derzeit laufe die Markterkundung, große Gewerke würden erst nächstes Jahr ihre Arbeit aufnehmen, informierte Stolpe im Rahmen des Pressegesprächs.
Lesen Sie hier die Stellungnahmen der Fraktionen