Panorama

Einmonatiger Lockdown droht Frankreich fürchtet Krankenhaus-GAU

"Wenn wir die Kurve nicht abflachen können, können unsere Krankenhäuser in 15 Tagen keine Patienten mehr behandeln."

"Wenn wir die Kurve nicht abflachen können, können unsere Krankenhäuser in 15 Tagen keine Patienten mehr behandeln."

(Foto: dpa)

Die Zahl der Coronafälle steigt in Frankreich massiv an. Die Regierung prüft daher offenbar einen weiteren Lockdown. Dieser könne laut einem Medienbericht bereits ab Mitternacht am Donnerstag gelten. Allerdings würden die neuen Einschränkungen flexibler sein als jene beim ersten.

Angesichts rasant steigender Coronavirus-Fallzahlen und einer drohenden Überlastung des Gesundheitswesens erwägt die französische Regierung einem Medienbericht zufolge einen einmonatigen Lockdown. Dieser könne bereits ab Mitternacht am Donnerstag greifen. Das berichtet der Sender BFM TV. Dabei würden jedoch wohl weniger strenge Einschränkungen gelten als im März.

Zuvor hatte das Büro von Emmanuel Macron angekündigt, der Präsident werde sich am Mittwochabend in einer Fernsehansprache an das Volk wenden. Zum Inhalt wurde zunächst nichts bekannt. Allerdings wurden in der Vergangenheit bei derartigen Gelegenheiten neue Beschränkungen bekannt gegeben.

Die französischen Behörden gaben am Dienstag 523 weitere Todesfälle bekannt - grob doppelt so viele wie am Vortag. Zum Vergleich: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte in der Nacht zuvor für Deutschland 42 tödliche Verläufe verzeichnet bei einer größeren Bevölkerung. Zudem wurden in Frankreich zuletzt 33.417 Neuinfektionen verzeichnet.

Abgeordnete berichteten von einem Gespräch mit Ministerpräsident Jean Castex, in dem er vor einer Überfüllung der Krankenhäuser gewarnt habe, wenn keine neuen Maßnahmen ergriffen würden. Die Situation sei besonders ernst, sagte André Chassaigne nach dem Treffen. "Wenn wir die Kurve nicht abflachen können, können unsere Krankenhäuser in 15 Tagen keine Patienten mehr behandeln."

Auch Innenminister Gérald Darmanin sagte vor einer Krisensitzung des Kabinetts, "harte Entscheidungen" seien unausweichlich. Der Vorsitzende des Corona-Beirats der Regierung, Jean-François Delfraissy, hält nach eigenen Angaben nun zwei Szenarien für denkbar: Eine "massive" Ausweitung der nächtlichen Ausgangssperre oder einen Lockdown. Anders als im Frühjahr könnten demnach aber Schulen und bestimmte Wirtschaftszweige unter strengen Auflagen geöffnet bleiben.

Quelle: ntv.de, tno/rts/AFP

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