Ransomware-Welle in den USA Hacker erpressen mehrere Krankenhäuser
Die Zahl der Corona-Infizierten in den USA steigt erneut an, nun sind amerikanische Krankenhäuser auch noch einer Welle von Cyberangriffen ausgesetzt. Die US-Bundespolizei FBI warnte in der Nacht zum Donnerstag vor fortlaufenden Attacken mit dem Erpressungstrojaner Ryuk. Solche Software verschlüsselt typischerweise den Inhalt von Computern und verlangt Lösegeld mit dem Versprechen, die Daten nach Zahlung der geforderten Summen wieder freizugeben.
Betroffene Krankenhäuser können in der Regel zwar weiterhin arbeiten, jedoch unter erheblich erschwerten Bedingungen: Manche Patienten müssen verlegt, Operationen verschoben und sämtliche Dokumentation mit Papier und Stift erledigt werden.
IT-Sicherheitsexperten vermuten eine russische Gruppe Cyberkrimineller hinter Ryuk. Das genaue Ausmaß der aktuellen Attacken auf amerikanische Krankenhäuser blieb unklar. Laut Medienberichten waren Einrichtungen in den Bundesstaaten New York, Oregon und Minnesota betroffen. Die Computer im Sky Lakes Medical Center, Oregon , etwa sind offenbar heruntergefahren worden, die Kommunikation sei "kompliziert".
Die Firma Recorded Future geht davon aus, dass sechs US-Krankenhäuser am selben Tag von der Ryuk-Gruppe angegriffen wurden. Charles Carmakal von der Firma Mandiant sprach von "mehreren Krankenhäusern", die bereits "signifikant von Ryuk betroffen" sind und ihre Netzwerke abschalten mussten. "Die meisten Kriminellen wollen Krankenhäuser nicht gezielt treffen. Es gibt da eine ethische Linie, und die wollen sie nicht überschreiten. Diese Gruppe allerdings hat kein Problem damit."
Angeblich sollten 400 Einrichtungen angegriffen werden
Der Gründer der IT-Sicherheitsfirma Hold Security, Alex Holden, sagte "Krebs On Security" , laut Onlinechats wollten die Angreifer Ryuk sogar in 400 medizinischen Einrichtungen platzieren.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA erreichte am Mittwoch wieder fast 79.000. Erst vergangene Woche war mit mehr als 83.000 Ansteckungen an einem Tag ein Rekord erreicht worden. In den meisten Bundesstaaten wird ein Anstieg verzeichnet.