Rodalben Krankenhaus-Fusion: Initiative fürchtet Bettenverlust

Bei einer Mahnwache Ende August sprach Dieter Schmitt auf dem Rodalber Marienplatz vor Unterstützern der Bürgerinitiative.
Bei einer Mahnwache Ende August sprach Dieter Schmitt auf dem Rodalber Marienplatz vor Unterstützern der Bürgerinitiative.

Dieter Schmitt von der Initiative Pro Krankenhaus Rodalben fürchtet, dass bei der Fusion der Kliniken Rodalben und Pirmasens massiv Betten verloren gehen und Mitarbeiter abwandern.

Schmitt widerspricht Günter Merschbächer, Geschäftsführer des Rodalber Hauses, der im RHEINPFALZ-Interview gesagt hatte, die Frage der Bettenanzahl sei bei der Fusion nachrangig. Angesichts der Befürchtungen, die Corona-Pandemie könne das deutsche Gesundheitssystem überlasten, habe er beim Zeitung lesen seinen Augen kaum getraut, berichtet Schmitt. Die Initiative pro Krankenhaus setzt sich zwar für die Fusion der beiden südwestpfälzischen Kliniken ein, will aber den Standort Rodalben erhalten.

Ein Gutachten der Beraterfirma Curacon hatte geschätzt, dass das neue fusionierte Haus etwa 500 Betten haben könnte. Derzeit hat das Städtische Krankenhaus in Pirmasens rund 400 Betten, Rodalben hat 155. Merschbächer hatte im Interview gesagt, dass die angedachten 500 Betten im neuen Haus keiner endgültigen Festlegung entsprächen. Am Ende könnten es ein paar mehr oder weniger sein. Schmitt fürchtet nun, dass bei der Fusion deutlich mehr als 55 Betten verloren gehen könnten.

Nicht jeder Mitarbeiter wolle nach Pirmasens

Die Bürgerinitiative wünscht, dass der Standort Rodalben bleibt und durch einen Neubau gestärkt wird. Grund für die Marienhaus-Unternehmensgruppe, sich als Betreiber zurückzuziehen, sind allerdings nicht zuletzt die enormen Investitionen, die es bräuchte, um das Haus grundlegend zu sanieren – was eigentlich schon vor Jahren nötig gewesen wäre.

Schmitt spricht zudem davon, dass Krankenhäuser in der Umgebung das Rodalber Personal massiv abwerben würden. Ein Teil sei bereits in andere Einrichtungen gewechselt. „Und sollte nicht zeitnah der Erhalt des Krankenhauses Rodalben zugesagt werden, kommt es wohl noch zu weiteren Abgängen, denn nicht jeder Mitarbeiter sieht seine berufliche Zukunft im Krankenhaus Pirmasens“, meint der Clauser. Manche Abteilungen im St. Elisabeth-Krankenhaus könnten wegen Personalmangels nicht mehr funktionsfähig sein, bevor der Neubau in Pirmasens steht, glaubt Schmitt. Merschbächer hatte zu dieser Frage gesagt, dass es in den vergangenen Monaten zwar Abgänge beim Personal gab – er habe aber keine übermäßige Fluktuation festgestellt.

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