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nordwest-zeitung

Klinikentwicklung in der Wesermarsch Helios will Fördergeld für Reha-Abteilung

Horst Lohe

Nordenham - Der Helios-Konzern will trotz der gegenteiligen Empfehlung des Krankenhausplanungsausschusses des Landes sein akutstationäres Angebot in der Nordenhamer Klinik (zurzeit 89 Planbetten) nicht aufgeben. Mehr noch: Helios will – wie berichtet – notfalls Rechtsmittel einlegen. Damit will Helios verhindern, dass das Braker Krankenhaus (zurzeit 105 Planbetten) Fördermittel in Höhe von 42 Millionen Euro vom Land bekommt mit dem Ziel, Brake zur einzigen Akutklinik im Landkreis zu machen. Doch welche Vorhaben hat Helios, um das in den vergangenen zwei Jahren geschrumpfte medizinische Klinikangebot in Nordenham nicht nur auf dem jetzigen Stand zu halten, sondern mit neuen Bereichen aufzustocken?

Nachfragen im Rat

Diese Frage hat Helios-Klinikgeschäftsführer Georg Thiessen während der öffentlichen Sitzung des Stadtrates nicht von sich aus aufgegriffen. Erst auf Nachfragen der Ratsmitglieder Manfred Wolf (FDP) und Nils Humboldt (SPD) nahm er dazu Stellung.

Zunächst sagte Georg Thiessen, Helios wolle in Nordenham in enger Zusammenarbeit mit der Helios-Klinik in Cuxhaven sowie auch mit dem Krankenhaus-Maximalversorger in Bremerhaven („unser Freund“) im Unterschied zum Mitbewerber eine bessere Medizin anbieten.

Plastische Chirurgie

Zudem sollen in Nordenham künftig ambulante Sprechstunden zur Wirbelsäulenchirurgie stattfinden. Mit einem plastischen Chirurgen aus der Helios-Klinik Schwerin soll zusammengearbeitet werden. Seit 1. Oktober gebe es eine neue Fachabteilung für Patienten mit Lymphproblemen.

Dann fügte Georg Thiessen etwas hinzu, was gute Beobachter der Klinikentwicklung in der Wesermarsch aufhorchen lässt. Georg Thiessen sagte: Am 15. November finde eine weitere Sitzung des Krankenhausplanungsausschusses statt. Daraus könne sich „eine echte Chance“ für die Nordenhamer Klinik ergeben. Es gehe um etwas, was es bisher weder in der Wesermarsch noch in Cuxhaven gibt. Mehr könne er erst „zu gegebener Zeit“ sagen.


Recherchen dieser Redaktion haben ergeben, dass es sich um ein Vorhaben handelt, das Helios schon länger verfolgt: die Einrichtung einer Abteilung zur neurologischen Frührehabilitation.

Platz dafür ist in dem im Mai 2017 eröffneten neuen Helios-Krankenhaus in Nordenham genug. Denn von bei der Klinikeröffnung 98 Planbetten gibt es inzwischen zehn weniger. Es sind also nur noch 89. Zudem hatte Helios auf Wachstum gesetzt und deshalb im Neubau eine Ausbaureserve für problemlose rasche Aufstockung auf bis zu 235 Betten geschaffen.

KLINIKENTWICKLUNG IN DER WESERMARSCH Helios bestreitet Belegung von nur 30 Betten

Horst Lohe
Nordenham

Nach unbestätigten Informationen dieser Redaktion hat Helios beim Land für die Einrichtung einer Reha-Abteilung Zuschüsse von rund 800 000 Euro gestellt.

Empörung im Mai

In diesem Zusammenhang darf daran erinnert werden, dass Helios im Mai vergangenen Jahres empört Übernahmegespräche mit dem Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg bestritten hatte. Das Evangelische Krankenhaus wollte aus der Akutklink eine Fachklinik für neurologische Frührehabilitation machen.

KRANKENHAUSENTWICKLUNG IN DER WESERMARSCH Helios will Akutklinik nicht aufgeben

Horst Lohe
Nordenham

Gegenüber dieser Redaktion hatte Helios im Mai vergangenen Jahres mitgeteilt, so wörtlich: „Es gab lediglich vor einem Jahr, im Frühjahr 2018, Sondierungsgespräche zum Thema neurologische Frührehabilitation mit dem Evangelischen Krankenhaus Oldenburg. Diese sind jedoch ergebnislos geblieben.“

Gleichwohl, so hatte Helios eingeräumt, „ist für uns die neurologische Früh-Reha ein Thema, das wir in interner Prüfung gerne weiterverfolgen. Hierzu wird das Haus einen Antrag auf Versorgung beim Ministerium einreichen. Dies allerdings ohne Rücksprache/Absprache mit dem Evangelischen Krankenhaus Oldenburg oder einer anderen Klinik.“

KOMMENTAR Aufklärung tut Not

Horst Lohe
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