Nordenham - Der Geschäftsführer der Helios-Klinik im Nordenhamer Stadtteil Esenshamm, Georg Thiessen, hat am Dienstag in einer Mitteilung Stellung genommen zum Bericht unserer Redaktion in der Ausgabe vom Donnerstag, 5. November, und stellt klar: Helios will in Esenshamm keine Reha-Abteilung einrichten, sondern akut-neurologische Frührehabilitation anbieten.
Antrag gestellt
Zutreffend sei, dass die Klinik dazu einen Antrag für die Vergabe eines Versorgungsauftrages gestellt hat. „Dort werden Patienten mit beispielsweise schweren Hirnverletzungen oder nach Schlaganfällen rehabilitativ und akutmedizinisch versorgt“, erläutert der Klinikgeschäftsführer. Georg Thiessen fügt hinzu: „Gleichwohl gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Entscheidung zur Vergabe des Versorgungsauftrages. Dieser wird zunächst im Krankenhausplanungsausschuss vorgestellt. Wir informieren dazu zeitnah.“
Als falsch bezeichnet der Klinikgeschäftsführer diesen Satz im Bericht unserer Redaktion in der Donnerstagausgabe: „Nach unbestätigten Informationen dieser Redaktion hat Helios beim Land für die Einrichtung einer Reha-Abteilung Zuschüsse von rund 800 000 Euro gestellt.“ Dagegen sagt Georg Thiessen: „Die Helios-Klinik Wesermarsch hat weder Fördermittel noch Zuschüsse in Höhe von 800 000 Euro beim Land Niedersachsen beantragt.“
Der Helios-Geschäftsführer bekräftigt, dass er sich – wie diese Redaktion berichtete – in der Sondersitzung des Nordenhamer Stadtrates Montagabend vergangener Woche klar positioniert habe, „dass weiterhin eine akutmedizinische Versorgung in der Helios-Klinik Wesermarsch angeboten werden soll.“
Georg Thiessen fügt hinzu: „Gesundheitsleistungen außerhalb einer akut-stationären Versorgung werden nicht forciert – auch keine Reha-Abteilung. Die zum Fresenius-Konzern gehörenden Rehakliniken werden darüber hinaus nicht bei Helios, sondern von der VAMED geführt.“ Wie berichtet, hatte Helios im Mai vergangenen Jahres empört Übernahmegespräche mit dem Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg bestritten. Das Evangelische Krankenhaus wollte aus der Akutklinik in Esenshamm eine Fachklinik für neurologische Frührehabilitation machen. Damit nicht im Zusammenhang stört sich der Klinikgeschäftsführer jetzt an diesem Satz in einem der beiden Berichte unserer Redaktion in der Mittwochausgabe über seine Aussagen in der Stadtratssitzung: „Auf Anweisung der Konzernzentrale habe die Klinik ihr Angebot wegen Corona reduzieren und folglich einen Leistungsverlust von bis zu 20 bis 25 Prozent hinnehmen müssen.“
Leistung reduziert
Die Reduktion der Leistung im Frühjahr dieses Jahres geschah, so Georg Thiessen, „nicht auf Anweisung der Helios-Konzernzentrale. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn appellierte an alle Kliniken in Deutschland, medizinisch nicht zwingend notwendige elektive Eingriffe zu verschieben, um freie Kapazitäten für die Versorgung von Corona-Patienten zu haben. Diesem Maßnahmepaket der Bundesregierung folgte die Helios-Klinik selbstverständlich ebenfalls und verschob planbare Aufnahmen, Operationen und Eingriffe.“