Essen. Das Unternehmen Contilia schließt nach dem Marienhospital schon zum Jahresende nun auch das St. Vincenz-Krankenhaus in Stoppenberg.

Das Krankenhaus-Unternehmen Contilia hat angekündigt, nach dem Marienhospital in Altenessen nun auch die Schließung des St. Vincenz-Krankenhauses in Stoppenberg zu vollziehen – und zwar schon zum Ende des Jahres in gut sechs Wochen. Das teilte die Stadtverwaltung mit. Einzelne Fachabteilungen des Standortes in Stoppenberg sollen demnach zeitnah in das Philippusstift in Borbeck umziehen.

Damit wolle Contilia die gesundheitliche Versorgung bereits zu Beginn des Jahres am Standort Borbeck bündeln sowie das Geriatrische Zentrum in Haus Berge betreiben, hieß es. Dies geschieht ungeachtet von Protesten in den nördlichen Stadtteilen.

OB: Es war ausdrücklicher Wunsch, St. Vincenz über den Jahreswechsel geöffnet zu halten

Oberbürgermeister Thomas Kufen kommentiert dies kritisch: „Durch das Vorgehen der Contilia hat sich bereits abgezeichnet, dass der Standort des St. Vincenz in Stoppenberg ebenfalls zum Jahresende schließen würde. Ausdrücklicher Wunsch der Stadt war es, das Krankenhaus auch über den Jahreswechsel für die gesundheitliche Versorgung im Essener Norden geöffnet zu halten“, so der OB. Auch weil die Rettungswache der Feuerwehr derzeit noch an das St. Vincenz gebunden ist, wäre der Weiterbetrieb des Krankenhauses wünschenswert gewesen, erklärte Kufen.

„Trotz der angekündigten Pläne der Contilia, grundsätzlich den Gesundheitsstandort in Altenessen nach der Schließung des Marienhospitals weiterentwickeln zu wollen, bleibt die große Kritik, dass Fakten geschaffen werden, bevor es einen adäquaten Ersatz für die Bürgerinnen und Bürger gibt.“ Bis die jüngst vorgestellten Pläne der Contilia umgesetzt würden, werde aber noch einige Zeit ins Land gehen.

Stadt weiter bereit, den Standort Stoppenberg zu übernehmen

Es bleibe bei der Bereitschaft der Stadt, den Standort Stoppenberg für eine städtebauliche Entwicklung zu übernehmen und in Altenessen mit weiteren Akteuren stationäre und ambulante Angebote zum Beispiel mit einer Fachklinik oder einem Musterkrankenhaus für Digitalisierung und Ambulantisierung zu realisieren. „Diesen angeschobenen Prozess treibe ich mit Hochdruck voran, um eine konkrete Verbesserung für den Gesundheitsstandort im Essener Norden zu erreichen“, betont der Oberbürgermeister.

Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr werde die Stadt zudem sicherstellen, dass die Rettungswache am St. Vincenz bis zur Fertigstellung eines möglichen neuen Standortes erhalten bleibt.

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