Der Antrag der Fraktion BVB/Freie Wähler für die Stationierung eines Rettungshubschraubers in Neuruppin ist auf der jüngsten Landtagssitzung mit knapper Mehrheit abgelehnt worden.

Studie bescheinigt Notwendigkeit für OPR

Der Fraktionsvorsitzende Péter Vida wies in der Antragsbegründung auf die Notwendigkeit eines engmaschigen Netzwerkes an Rettungshubschraubern in Brandenburg sowie eine mangelnde Datenerhebung seitens der Landesregierung hin. Das fachliche Meinungsbild der Ärzte und die Studie des Institutes Forplan von 2019 seien eindeutig, so Vida: Ein Rettungshubschrauber in Neuruppin wird gebraucht, dürfe zugleich aber nicht auf Kosten der Perleberger Station gehen.

Rettungsfristen werden nicht eingehalten

Das sah der Cottbusser Arzt Michael Schierack (CDU) anders: Er sagte, dass eine Auslastung der anderen Hubschrauber nicht gegeben sei, sodass keine Notwendigkeit für einen weiteren bestünde. Dem schloss sich die Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) an und erklärte, dass der Einsatz des Hubschraubers nicht rettungsfristrelevant sei. Diese 15-minütige Frist werde, laut Vida, aber in OPR nur in 88,8 Prozent aller Fälle eingehalten, was den Handlungsbedarf zeige. Zudem dürften bei der Anschaffung von Rettungsmitteln Wirtschaftlichkeitsaspekte wie Auslastung und Kannibalisierungseffekte aus ethischen Gründen nicht im Vordergrund stehen, so Vida.
Die Fraktion BVB/Freie Wähler will deshalb auch weiterhin für den Hubschrauberstandort Neuruppin kämpfen. „Aus fachlicher und regionalpolitischer Sicht bleibt es dabei: Der Rettungshubschrauber wird gebraucht.“