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Exklusiv

Berlin soll Medizinmetropole werden: Charité-Spitze will 6,6 Milliarden Euro investieren

Die Charité soll Berlin zur Medizinmetropole machen - nun werden die Pläne konkreter. Neues soll vor allem am Campus Mitte und am Virchow-Klinikum entstehen.

Der Vorstand der Berliner Charité möchte nach der Pandemie die Hauptstandorte des Großkrankenhauses mit Milliardensummen aufrüsten.

An der landeseigenen Universitätsklinik sollen demnach in einer ersten Phase bis 2030 die Campusse Mitte, Wedding und Steglitz für eine Milliarde Euro modernisiert werden. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Forscherkreisen. Die Charité-Spitze um Vorstandschef Heyo Kroemer wird sich am Montag in einer Pressekonferenz zu den Plänen äußern.

In einem zweiten Schritt sollen klinikweit bis 2050 weitere 5,6 Milliarden Euro in Bauten und Technik investiert werden. In Europas größter Universitätsklinik rechnet man dafür offenbar mit Unterstützung aus Landes- und Bundespolitik.

Mit Hilfe von Senat und Bundesregierung waren schon vergangenes Jahr 400 Millionen Euro für das neue Charité-Herzzentrum aufgebracht worden: Auf dem Rudolf-Virchow-Campus in Wedding soll damit Europas fortschrittlichste Kardiologie errichtet werden.

Am Campus Mitte erwägen die Charité-Planer, ein zweites Hochhaus bauen zu lassen. Weil Berlin wächst, kalkulieren sie mit steigenden Patientenzahlen: Kliniken wirtschaften mit den Honoraren der Krankenkassen, vom Versichertengeld werden Personal und Arzneien bezahlt.

Müller hat die Charité stets gefördert - doch der geht

Die in Fachkreisen genannte Gesamtsumme von bis zu 6,6 Milliarden Euro ist selbst für Europas größte Hochschulklinik hoch. Die Charité-Spitze wird nach den Wahlen zu Bundestag und Abgeordnetenhaus nächstes Jahr neue Verbündete suchen müssen.

Berlins Landeschef Michael Müller (SPD), der auch Wissenschaftssenator ist, hat die Charité stets gefördert. Die Bundesregierung erkannte Müllers Anspruch an, Berlin zur Medizinmetropole aufzurüsten. In den Plänen, die Stadt zu einem „Silicon Valley der Gesundheitswirtschaft“ zu machen, spielt die Charité die entscheidende Rolle.

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Anspruch auf öffentliche Investitionen haben in Berlin mehr als 50 weitere Kliniken. Diese so genannten Plankrankenhäuser werden vom Senat als notwendig für die Landesversorgung eingestuft.

Die Investitionen in Bauten und Technik für diese Kliniken waren zuletzt erhöht worden: Bis Jahresende werden 2020 circa 180 Millionen Euro, 2021 bis zu 235 Millionen Euro an Berlins wichtigste Kliniken gezahlt. In allen Krankenhäusern aber wird dringend Pflegepersonal gesucht.

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