Wilhelmshaven - Können vier Millionen Euro in einem Krankenhaus oder einer Stadtverwaltung einfach so verschwinden? – Diese Frage sorgt augenblicklich für Aufregung in Wilhelmshaven.

Weder im Bereich des Klinikums Wilhelmshaven noch in dem damit verbundenen städtischen Eigenbetrieb sind derzeit vier Millionen Euro zu finden, die das Land Niedersachsen vor Jahren als Fördermittel für das Krankenhaus an die Stadt gezahlt hatte – und die nie ausgegeben wurden.

Nach Informationen der NWZ handelt es sich bei der Summe um eine Zahlung, die einen Beitrag zur Renovierung der Operationsräume im Klinikum Wilhelmshaven leisten sollte. Das vom Land überwiesene Geld wurde deshalb nicht eingesetzt, weil das Vorhaben vor der Realisierung gestoppt wurde.

Grund für die den Stopp der OP-Sanierung war der Beschluss der Stadt, ein komplett neues Krankenhaus für annähernd 200 Millionen Euro zu errichten. Für dieses Vorhaben gab es ebenfalls Fördermittel des Landes – in Höhe von 100 Millionen Euro, die für den Neubau zur Verfügung stehen.

Die zuvor überwiesenen vier Millionen Euro möchte das Land allerdings nun wieder zurück bekommen. Nur weiß derzeit niemand, wo sich das Geld befindet.


Es besteht die Sorge, dass die als Fördermittel vorgesehenen Gelder im allgemeinen Finanzbetrieb des defizitären Klinikums versickert sein könnten. In den vergangenen Jahren musste das städtische Krankenhaus jeweils mit mehreren Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt gestützt werden.

Jürgen Westerhoff