Presse 3,63 Millionen Beschäftigte im Gesundheitswesen haben direkten Patientenkontakt

Pressemitteilung Nr. N085 vom 23. Dezember 2020

  • Ein Fünftel des gesamten Gesundheitspersonals war 2018 in Krankenhäusern tätig (1,17 Millionen)
  • 465 000 Ärztinnen und Ärzte im Bereich Human- und Zahnmedizin gab es 2018 in Deutschland
  • 12 % der Beschäftigten im Gesundheitswesen waren mindestens 60 Jahre alt
  • 1,22 Millionen Menschen arbeiteten im Jahr 2019 in Pflegeeinrichtungen

WIESBADEN – Beschäftigte in Gesundheitsberufen sollen die Corona-Schutzimpfung bevorzugt erhalten – auch weil viele von ihnen wegen des Kontakts zu Patientinnen und Patienten einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, hatten 2018 rund 3,63 Millionen Beschäftigte im Gesundheitswesen in Deutschland direkten Patientenkontakt. Insgesamt arbeiteten 5,65 Millionen Beschäftigte im Gesundheitsbereich – von ärztlichen Praxen und Krankenhäusern über medizinische Labore bis hin zu Apotheken. Dies waren 73 000 (+1,3 %) mehr Beschäftigte als im Vorjahr. Davon waren 76 % Frauen. 

Besonders unter Druck steht vielerorts das Personal in Krankenhäusern, welches an Covid-19 Erkrankte betreut. Etwa ein Fünftel des gesamten Gesundheitspersonals war zuletzt in Krankenhäusern tätig (1,17 Millionen), weitere 836 000 Beschäftigte arbeiteten in anderen stationären oder teilstationären Einrichtungen. In Arztpraxen arbeitete jede bzw. jeder achte Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen (700 000). Knapp ein Fünftel des Gesundheitspersonals (1,11 Millionen) war in Berufen der Gesundheits- und Krankenpflege, in Rettungsdienst und Geburtshilfe tätig. Etwa die Hälfte von ihnen (538 000) arbeitete in Krankenhäusern.

Gesundheitspersonal: Deutschland nach Einrichtung, Jahr 2018
EinrichtungenAnzahl
Gesundheitsschutz38 000
Ambulante Einrichtungen2 329 000
Arztpraxen700 000
Zahnarztpraxen356 000
Praxen sonstiger medizinischer Berufe521 000
Apotheken228 000
Einzelhandel125 000
Ambulante Pflege398 000
Stationäre / teilstationäre Einrichtungen2 003 000
Krankenhäuser1 167 000
Vorsorge- / Rehabilitationseinrichtungen120 000
Stationäre / teilstationäre Pflege716 000
Rettungsdienste71 000
Verwaltung220 000 
Sonstige Einrichtungen433 000
Vorleistungsindustrien des Gesundheitswesens558 000
Pharmazeutische Industrie152 000
Medizintechnische / augenoptische Industrie167 000
Großhandel / Handelsvermittlung144 000
Medizinische / zahnmedizinische Laboratorien95 000
Insgesamt5 651 000

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Großteil der 391 000 Humanmedizinerinnen und –mediziner arbeiteten in Kliniken und Praxen 

Vor allem Ärztinnen und Ärzte sollen die Impfungen vornehmen. 465 000 Humanmedizinnerinnen und -mediziner sowie Zahnmedizinerinnen und -mediziner gab es im Jahr 2018 in Deutschland, davon 391 000 im Bereich Humanmedizin, die übrigen 74 000 im Bereich Zahnmedizin. Die meisten Humanmedizinerinnen und -mediziner (356 000 bzw. 91,2 %) arbeiteten in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen sowie Arzt- und Zahnarztpraxen. 

678 000 Beschäftigte im Gesundheitswesen waren in Berufen der Arzt- und Praxishilfe tätig, etwa als Medizinische Fachangestellte.

Gesundheitspersonal nach ausgewählten Berufen im Gesundheitswesen, Jahr 2018
Berufe im Gesundheitswesen Insgesamt Personal
Arzt- und Praxishilfe678 000
Medizinisches Laboratorium105 000
Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst, Geburtshilfe1 105 000
Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (oS)871 000
Berufe in der Fachkrankenpflege78 000
Berufe in der Fachkinderkrankenpflege6 000
Berufe in der operations-/medizintechnischen Assistenz17 000
Berufe im Rettungsdienst75 000
Berufe in der Geburtshilfe und Entbindungspflege25 000
Berufe in der Gesundheits- /Krankenpflege (ssT)6 000
Humanmedizin391 000
Pharmazie171 000
Apotheker, Pharmazeuten68 000

Überdurchschnittlich viele Humanmedizinerinnen und –mediziner sind 60 Jahre und älter 

Auch im Gesundheitswesen gehört ein Teil der Beschäftigten aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe für einen schwereren Covid-19-Krankheitsverlauf.  Mit einem Anteil von 12 % war nahezu jede beziehungsweise jeder achte Beschäftigte im Gesundheitswesen mindestens 60 Jahre alt, deutlich mehr als ein Drittel (41 %) war 50 Jahre und älter. Besonders hoch war der Anteil der über 59-Jährigen bei den in Praxen tätigen Humanmedizinerinnen und -medizinern (30,7 %). Unter den Humanmedizinerinnen und -medizinern insgesamt waren 19,2 % mindestens 60 Jahre alt, 46,9 % waren 50 Jahre und älter. Beim Personal im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe waren 8,6 % mindestens 60 Jahre alt, mehr als ein Drittel (36,0 %) war mindestens 50 Jahre und älter.

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Fast die Hälfte des Personals in Pflegeheimen ist 50 Jahre und älter

Das Personal in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen soll ebenfalls mit hoher Priorität gegen das Corona-Virus geimpft werden. Ende 2019 waren In Pflegeheimen 796 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon 593 000 (74,5 %) hauptsächlich in der Pflege und Betreuung. Mit einem Anteil von knapp 13 % war nahezu jede bzw. jeder achte Beschäftigte in Pflegeheimen mindestens 60 Jahre alt, fast die Hälfte (43 %) war 50 Jahre und älter. Von den Beschäftigten, die direkt mit der Pflege und Betreuung betraut waren, waren 11 % mindestens 60 Jahre alt (64 000 Menschen), 39 % waren 50 Jahre und älter (229 000).

In ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten arbeiteten Ende 2019 rund 422 000 Menschen. Annähernd drei Viertel (72,2 %) waren überwiegend in der Pflege und Betreuung tätig (304 000). Die Altersstruktur ist ähnlich wie in den Pflegeheimen: 60 Jahre und älter waren 12 % der Beschäftigten (51 000) der ambulanten Dienste, 41 % waren 50 Jahre und älter (173 000). In Bezug auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die direkt mit der Pflege und Betreuung betraut waren, waren knapp 11 % mindestens 60 Jahre alt (33 000 Menschen), 38 % waren 50 Jahre und älter (117 000).

Methodischer Hinweis:
In den 3,63 Millionen Beschäftigten mit teilweise direktem Patientenkontakt sind Personen aus den folgenden Berufsgruppen enthalten:

Medizinische Gesundheitsberufe
Altenpflege
Ernährungs- und Gesundheitsberatung, Wellness
Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpädagogik
Berufe in Heilerziehungspflege und Sonderpädagogik
Berufe in der Haus- und Familienpflege

Zudem müssen die Personen ihren Beruf in einer der folgenden Einrichtungen ausüben:

Gesundheitsschutz
Arztpraxen
Zahnarztpraxen
Praxen sonstiger medizinischer Berufe
Apotheken
Ambulante Pflege
Krankenhäuser
Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen
Stationäre und teilstationäre Pflege
Rettungsdienste
Sonstige Einrichtungen

Weitere Informationen:
Die Altersstruktur der Bevölkerung auf Kreisebene in den Altersgruppen 80plus und 60plus zeigt unser interaktives Kartenangebot.
Weitere Ergebnisse der zweijährlichen Pflegestatistik stehen in der Publikation „Pflegestatistik 2019 – Deutschlandergebnisse “ und „Pflegestatistik 2019 – Ländervergleich Pflegebedürftige “ sowie in den Tabellen zur Pflegestatistik (224) in der Datenbank GENESIS-Online zur Verfügung.

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