Als Jörn Wessel den Brief des Bundesgesundheitsministers las, fragte er sich ganz kurz, ob er den Worten wirklich Folge leisten sollte. "Bitte verschieben Sie planbare Operationen und Eingriffe jetzt", stand dort, das Wort "jetzt" in fetten Buchstaben. Man solle zusätzliche Intensivbetten bereitstellen, um große Mengen schwer kranker Covid-19-Patienten behandeln zu können. Man könne gewiss sein, dass "die dadurch entstehenden wirtschaftlichen Folgen für die Krankenhäuser ausgeglichen werden". Wessel, Geschäftsführer des Agaplesion Diakonieklinikums in Eimsbüttel, hatte keine Ahnung, was das für sein Krankenhaus bedeuten würde.